Edb ist ein Nerd. «Es reicht mir nicht, einen Song zu hören», sagt er zu SRF 3, «ich will wissen, warum er so klingt, wer dahintersteckt und ich verschlinge Interviews dazu. Ich werde süchtig danach.» Bei seinem Management sei er darum eine Zeitlang ChatEdb genannt worden, eine Wortkombi aus dem KI-Chatbot ChatGPT und Edb.
Beim Stillen seines Wissenshungers stolpert der 22-jährige Berner regelmässig in Internet-Rabbit-Holes und findet erst am nächsten Morgen wieder raus. Neben mehr oder weniger nützlichem Wissen hat er sich als Teenie online auch Gitarrenlektionen reingezogen. Und damit ein Instrument gelernt, das ihn richtig packte, nachdem das beim Cello nicht geklappt hatte. «Es ging mir auf den Sack, Zeug zu lernen, auf das ich keinen Bock habe. Ich meine: Who the fuck ist Mozart – wieso soll ich das jetzt noch üben?!»
Neuer Stern am Mundart-Himmel
An musikalischem Selbstbewusstsein mangelt es Edb nicht: «Ich release etwas, weil ich das Gefühl habe, dass das der beste Song ist, der je existiert hat – wieso sollte ich ihn sonst rausgeben?» Seine absichtlich nicht auf Hochglanz polierten Lieder schwanken zwischen Emo-Breakdown («Gucci Schueh») und Indie-Ohrwurm («Deheime»).
Oder anders: Wem Dabu Fantastic zu matrazensportlastig ist und Andryy zwei, drei Wandtattoo-Lyrics zu viel hat (beides «SRF 3 Best Talent»-Jahressieger, Küsse gehen raus), bekommt bei Edb seinen alternativen Mundart-Fix.
Festival-Dauergast
Sein relatable Songwriting und seine lockere Art haben ihm nicht nur Featurings mit stilsicheren Weggefährten wie Manillio, Luuk und Jule X sowie einen Plattenvertrag eingebracht, sondern auch Gigs am m4music Festival, an den Winterthurer Musikfestwochen und sogar am Reeperbahn Festival in Hamburg.
2025 geht's weiter mit Auftritten am Openair St. Gallen, am Gurtenfestival und am Openair Gampel. Vorher gibt Edb aber am 21. Februar seine zweite EP «Eddie's Tape Side A» raus – voll mit den besten Songs, die je existiert haben, nehmen wir an.