Für viele Vogelarten verschlechtert sich der Lebensraum in der Schweiz zusehends. Wo es früher noch wenig genutzte Freiflächen gab, stehen heute Bürogebäude. Gemüsegärten wurden in sterile Rasenflächen umgewandelt.
Deshalb ist in Gärten Biodiversität gefragt – so wie im Garten der Vogelwarte Sempach, wo ein Storch durch die Wiese hüpft und der Zilzalp singt. Dieser Garten ist lebendig, weil er den Vögeln Lebensräume bietet. Die Vögel brauchen Platz, Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung, erklärt Petra Horch, die bei der Vogelwarte für die Förderung der Vogelwelt zuständig ist.
Mut zur Unordnung
Pflanzen sind Futterquellen für Insekten, diese wiederum dienen als Vogelfutter. So entsteht eine Nahrungskette. Möchte man den eigenen Garten vogelfreundlich gestalten, ist etwas Mut zur Unordnung gefragt. Abgestorbene Pflanzen sollte man nicht sofort entfernen. Erstellt man damit beispielsweise einen Asthaufen, können sich darin Tiere verstecken. Dennoch ist ein wenig Gartenpflege nötig.
Das Problem mit den Katzen
In der Schweiz leben zwei Millionen Hauskatzen. Leider erlegen die beliebten Haustiere jährlich an die 30 Millionen Vögel. Sie stellen somit ein Problem dar. Der vogelfreundlichste Garten nützt demnach wenig, wenn Katzen die Vögel jagen können. Die Vogelwarte Sempach empfiehlt, den Katzen eine Glocke umzuhängen oder eine farbige Halskrause anzuziehen. Der Jagderfolg vermindert sich dadurch um 60 Prozent.
Hilfreich sind auch Verstecke wie dichte Hecken mit Dornen, Asthaufen, Bodendecker oder Brombeeren. Mit diesen einfachen Massnahmen kann das Leben von Millionen von Vögeln gerettet werden..