Wer Filme schaut, kennt sein Gesicht. Anatole Taubman ist einer dieser Schauspieler, dessen Blicke so stechend sind, dass man sich nicht von ihm abwenden kann. Er spielte in Schweizer Filmen wie «Der Kreis», zahllosen deutschen Produktionen und sogar in einem «James Bond»-Film. Um seiner Karriere nachzugehen, verliess er früh die Schweiz.
Es fiel mir Anfang der 90er überhaupt nicht schwer, die Schweiz zu verlassen. Ich wollte hinaus, um die Welt zu entdecken.
Dennoch ist Heimat für ihn wichtig – aber kein örtlicher Begriff. Vielmehr hat Heimat für ihn mit Menschen zu tun. «Familie ist Heimat, meine Töchter sind Heimat, meine besten Freunde sind Heimat.» In ein paar wenigen Fällen hat Heimat aber auch mit Orten zu tun, ganz spezifischen Plätzchen mit Erinnerungen.
Wenn ich den Fussballplatz Steinkluppen in Zürich sehe, ist das für mich Heimat.
Anatole Taubman lebt seit einiger Zeit in Berlin. Und immer, wenn er zurück nach Zürich kommt, merke er: «Die Probleme, die man hier in Zürich hat, sind keine Probleme. Das sind Luxusprobleme.»
Man lebt hier wie in einer goldenen Haube.
Das habe natürlich viele Vorteile, denn es sei ein Geschenk, wenn man in der Schweiz leben könne. Aber es berge auch Nachteile. Zum Beispiel im zwischenmenschlichen Umgang. Hier findet Anatole Taubman, könnten im Speziellen die Menschen aus Zürich – dem Ort, den er am besten kennt –, noch einiges von den Berlinern lernen: «Toleranz, Akzeptanz, Ehrlichkeit und Konfliktfreudigkeit dürften hier ausgeprägter sein.»
Früher oder später kann sich Anatole Taubman gut vorstellen, wieder in die Schweiz zu ziehen. Dafür würden für ihn drei gute Gründe sprechen:
Liebe, Steuern, Schweizer Pass.