Das Phänomen ist nicht schweizerisch oder europäisch – es ist weltumfassend. In Afrika wird genau so gerotzt wie in Asien und Südamerika. In Mexiko hat sich sogar eine wissenschaftliche Studie mit dem Thema befasst. Verhaltensforscher der Universität Gijon haben eine Langzeitbeobachtung zum Thema durchgeführt.
Nord-Süd-Gefälle des Spuckens
Die Resultate: Alle Fussballer neigen zur überfeuchten Aussprache, doch sie tun es nicht gleich häufig und nicht auf die gleiche Art und Weise. Die Studie kommt zum Schluss, dass ein Nord-Süd-Gefälle existiert. Je südlicher der Geburtsort des Spielers desto grösser seine Neigung den Rasen mit Rotz zu wässern.
Dabei unterscheide sich auch die Art der Speichelabsonderung. An der Art des Spuckens lasse sich die Nationalität des Spielers ableiten: Der Deutsche spuckt direkt geradeaus, der Österreicher in hohem Bogen mit erhobenem Haupt und der Italiener will beim Spuken eine gute Figur machen.
Speichel sollte Flüssigkeitsverluste ausgleichen
Medizinisch gesehen ist das Rotzen auf dem Spielfeld kontraproduktiv. Die vermehrte Speichelproduktion sollte Flüssigkeitsverluste ausgleichen. Doch diese Weisheit ist für die Spieler anscheinend schwer zu schlucken. Einen Ausweg aus diesem feuchten Teufelskreis gibt es nicht, die Fifa will bis jetzt spuckende Fussballer nicht sanktionieren.