Der Kater eines Paares kommt vor einem Jahr schwerverletzt nach Hause. Eine Pfote ist zerfetzt und auch der Schwanz weist Verletzungen auf. Bei der Tierärztin wird klar: Das muss eine Mähmaschine gewesen sein. Mitte Juni hätte die Ärztin öfters Katzen mit solchen Verletzungen, erzählt der Katzenbesitzer im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Je nach Landwirtschaftszone dürfen die Bauern ihre Ökowiesen erst ab dem 15. Juni mähen. In manchen Gebieten sogar noch später. Und das bedeutet: Die Wiesen sind sehr hoch. Manche Katze macht es sich im hohen Gras gemütlich – mit schlimmen Folgen.
Bein und Teil des Schwanzes amputiert
Schläft die Katze und kommt der Wind von der falschen Seite, hört sie die Mähmaschine vielleicht nicht. Oder sie rennt vor Schreck in die falsche Richtung, sagt der Katzenbesitzer. Er möchte andere Büsibesitzer warnen und hat sich deshalb bei «Espresso» gemeldet.
Die Bauern haben selbst ein grosses Interesse daran, solche Unfälle zu vermeiden.
Sein Kater hatte Glück. Man musste ihm allerdings das verletzte Bein und einen Teil des Schwanzes amputieren. Andere Katzen überleben einen Unfall mit einer Mähmaschine nicht.
Rehkitz- und Katzenrettung dank Drohnen
Bäuerinnen und Bauern kennen das Problem der Tiere im hohen Gras von Rehkitzen. Diese bleiben bei Gefahr einfach liegen und pressen sich an den Boden. Deshalb sind im Frühling an vielen Orten Drohnen im Einsatz, die Rehkitze aufspüren.
Auch Katzen werden gerettet, wenn sie nicht von alleine wegspringen. Der Schweizer Tierschutz unterstützt den Verein «Rehkitzrettung Schweiz» mit einer Drohnenflotte. Letztes Jahr konnten so über 6000 Rehkitze gerettet werden.
Tipps von Tierschutz und Bauernverband
Der Schweizer Tierschutz empfiehlt, sich rechtzeitig bei den Bauern oder auf der Gemeinde zu erkundigen, wann eine Wiese gemäht wird. Katzenbesitzer sollten ihre Vierbeiner zu diesem Zeitpunkt am besten zu Hause einzusperren.
Genaue Zahlen hätten sie nicht, sagt Mirjam Hofstetter vom Schweizer Bauernverband. In der Mähsaison von April bis Oktober hörten sie aber immer wieder von Fällen mit verletzten Katzen. Der Bauernverband empfiehlt den Bäuerinnen und Bauern, die Nachbarn vor dem Mähen zu informieren.
Nach Mähunfällen: Das Gras ist für Rinder eine Gefahr
Unfälle mit Mähmaschinen seien nicht nur für Katzen ein Problem, so Mirjam Hofstetter. «Die Bauern haben selbst ein grosses Interesse daran, solche Unfälle zu vermeiden. Denn ein Kadaver im Tierfutter kann zu sogenanntem Botulismus führen. Einer Krankheit, die für Rinder extrem gefährlich ist und in schlimmsten Fällen Lähmungen verursacht, die zum Tod führen können.»