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SBB warnt vor überbelegten Zügen im Osterverkehr
Aus Espresso vom 22.03.2024. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 22 Sekunden.

Osterverkehr Überfüllte Züge dürfen nicht durch den Gotthard-Basistunnel

Aus Sicherheitsgründen fahren überbelegte Züge nicht durch den Gotthard-Tunnel. Steigt niemand aus, bleiben sie stehen.

Die SBB erwartet an den Ostertagen sehr viele Passagiere auf der Strecke durch den Gotthard. Sie setzt deshalb 49 Extrazüge mit 49'000 zusätzlichen Sitzplätzen ein. Die Kapazität durch den Basistunnel ist nach der Entgleisung eines Güterzugs im Sommer 2023 jedoch weiterhin eingeschränkt. Die SBB warnt deshalb: Überbelegte Züge können aus Sicherheitsgründen nicht durch den Gotthard-Basistunnel fahren. Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» hat bei der SBB nachgefragt.

Jeannine Egi

Mediensprecherin SBB

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Jeannine Egi ist SBB Mediensprecherin für die Deutschschweiz

«Espresso»: Was macht die SBB konkret, wenn ein Zug überfüllt ist, der durch den Gotthard-Basistunnel fahren soll?

Jeannine Egi: Es kommt zum Glück nicht oft vor. Aber wenn das Zugpersonal zum Schluss kommt, dass ein Zug überbelegt ist, muss es Reisende bitten auszusteigen, damit der Zug weiterfahren kann. 

Es gilt also «Freiwillige vor», das Zugpersonal prüft keine Reservationen und Billette?

Genau. Das Zugpersonal bestimmt nicht, wer aussteigen muss und wer sitzen bleiben darf. Die Fahrgäste können das selbst entscheiden und mit der nächstmöglichen Verbindung weiterreisen.

Und wenn sich die Leute weigern, auszusteigen?

Wenn zu wenig Leute aussteigen, dann kann der Zug tatsächlich nicht weiterfahren. In diesem Fall fällt er aus.

Worin besteht konkret das Sicherheitsproblem, wenn ein zu voller Zug durch den Gotthardbasistunnel fährt?

Im Notfall muss eine schnelle Evakuation möglich sein. Wenn die Gänge im Zug mit Gepäck oder durch Mitreisende blockiert sind, ist das nicht möglich und die Sicherheit ist nicht gewährleistet. Das nehmen wir sehr ernst. Und deshalb kann es im Ernstfall tatsächlich zu einem Zugausfall kommen, wenn die Überbelegung nicht gelöst werden kann.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Gibt es diese Regelung, weil nach der Zugentgleisung der Basistunnel noch saniert wird oder war das schon früher so?

Das war tatsächlich schon davor so. Für den Gotthard-Basistunnel gilt ein Richtwert von 140 Prozent Belegung. Daran orientiert sich unser Zugpersonal. Wird er überschritten, galt auch schon früher, dass der Zug nicht durch den Tunnel darf. 

Die Obergrenze ist also, wenn über den Daumen gepeilt pro zehn Sitzplätze vier Reisende stehen?

Plus/minus.  Man muss immer auch noch das Gepäck berücksichtigen. Das braucht Platz und steht dann zum Teil auch in den Gängen. Es sind deshalb vielleicht noch etwas weniger Passagiere, als Sie gerade gesagt haben. 

Kann ich als Passagier selbst im Voraus feststellen, ob mein Zug überfüllt ist?

Das ist schwierig. Die Einschätzung erfolgt über den ganzen Zug. Hat es beispielsweise im vorderen Teil des Zugs noch Platz, kann das Zugpersonal die Fahrgäste bitten, sich besser verteilen. Darum ist es schwierig, dies als Reisender selbst einzuschätzen. Man hat ja nicht den ganzen Zug gesehen, sondern nur den eigenen Wagen. Wer aber Verdacht schöpft und das Gefühl hat, dass es eng werden könnte, darf sich sehr gerne ans Zugpersonal wenden. So kann man sich darauf vorbereiten, allenfalls auszusteigen.

Welchen Tipp gibt die SBB den Leuten, die an Ostern mit dem Zug durch den Gotthard fahren möchten?

Wir empfehlen unbedingt frühzeitig Sitzplätze zu reservieren. Es besteht auch die Möglichkeit, die gemütlichere Route über die Gotthard-Panoramastrecke zu nehmen. Das dauert etwa eine Stunde länger. Dafür gibt es für diese Züge noch Sparbillette.


Das Gespräch führte Oliver Fueter.

Espresso, 22.03.24, 08:10 Uhr

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