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Panne bei Swica und Concordia: Kundin ist doppelt versichert
Aus Espresso vom 21.06.2024. Bild: Keystone
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Panne bei Krankenkasse-Wechsel Kundin ist doppelt krankenversichert und um 2000 Franken ärmer

Um Prämien zu sparen, will eine Swica-Kundin zur Concordia wechseln. Dabei geht einiges schief.

«Es ist einfach nur obermühsam», erzählt die Frau im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Sie sitzt nun auf zwei gültigen Versicherungspolicen zweier Krankenkassen und hat unverschuldet ein Loch von 2000 Franken in der Haushaltskasse. Und es scheint, als ob ihr niemand wirklich weiterhelfen kann.

Was ist passiert? 

Die Versicherte hat im letzten Herbst alles richtig gemacht: Sie meldete sich bei der Krankenkasse Concordia an und kündigte daraufhin fristgerecht ihre alte Krankenversicherung bei der Swica. Sie war durch den Prämienschock gezwungen, ihrer alten Kasse nach 30 Jahren den Rücken zu kehren.

Im Februar erhält sie aber die Meldung von Swica, dass ihre Police nun wieder aktiviert werde, weil sie keine Bestätigung habe von der neuen Kasse, der Concordia. Das Gesetz sieht das so vor: Erst wenn die alte Versicherung die Bestätigung der neuen hat, darf sie einen Versicherungsnehmer ziehen lassen. Nun ist im konkreten Fall diese Kundin während vier Monaten doppelt versichert. Und ihr fehlen 2000 Franken im Portemonnaie.

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Weil die Kundin noch eine Zusatzversicherung bei der Swica hat und sie die Prämien via Lastschriftverfahren begleicht, werden ihr von Januar bis April 2024 auch noch vier volle Prämien für die Grundversicherung belastet, eben im Umfang von über 2000 Franken. Gleichzeitig bezahlt sie Prämien für die neue Versicherung Concordia, wenn auch unterstützt durch die Prämienverbilligung der Ausgleichskasse.

«Es sind Fehler passiert, die nicht hätten passieren dürfen»

Concordia entschuldigt sich bei der «Espresso»-Hörerin und verspricht, ihr sofort beizustehen und für den verursachten Schaden aufzukommen. Astrid Brändlin, Concordia-Mediensprecherin, sagt: «Es sind Fehler passiert, die nicht hätten passieren dürfen. Dafür übernehmen wir die volle Verantwortung.» Und sie entschuldigt sich in aller Form bei der Kundin.

Interne Nachforschungen hätten ergeben, dass bei der zuständigen Agentur ein Mitarbeiter fälschlicherweise beim alten Versicherer «Helsana» statt «Swica» ins Formular eingetragen habe. Die Bestätigung ging deshalb an die Helsana, welche den Fehler zurückmeldete. Auch die Kundin selbst meldete die fehlende Bestätigung im Februar in der Agentur. «Intern wurde dies dann auch an die zuständige Stelle weitergeleitet, aber dort ist die Meldung aus unerklärlichen Gründen liegengeblieben», ergänzt die Mediensprecherin.

Concordia werde den Fall intern noch aufarbeiten, sobald die Kundin ihr Geld via Ausgleichskasse zurückerhalten habe. Und selbstverständlich übernehme Concordia die Prämiendifferenz. Und der Krankenversicherer betont, dieser komplexe Fall sei einzigartig. Bei einem Kassenwechsel könne es zwar zu Fehlern kommen, normalerweise würden sie sich aber leichter korrigieren lassen.

Espresso, 21.6.2024, 8:10 Uhr

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