Der Geschäftsführer eines KMU aus Meilen im Kanton Zürich ist verärgert. Seit rund einem Jahr tropft es von der Decke in sein Büro. «Wenn es regnet, sind es rund zehn Liter am Tag», erzählt er. Ausserdem sei das Wasser grün und orange und stinke. Sie müssten es mit grossen Behältern auffangen. Bei Kundenbesuchen stopften sie die Löcher mit Wegwerfwindeln. Die Verwaltung Wincasa hat ab und zu Fachleute vorbeigeschickt, das Problem wurde aber nicht behoben.
Hinzu kommt, dass Wincasa der Firma falsch berechnete Nebenkostenabrechnungen schickt. Auch dies meldet der Geschäftsführer mehrfach. Auch da passiert nichts. Der Mann geht sogar zweimal persönlich bei Wincasa in Uster vorbei. Dort verspricht man ihm, sich um die Probleme zu kümmern. Aber es passiert nichts. Seit Monaten reagiert Wincasa weder auf Mails noch auf eingeschriebene Briefe.
«Espresso» interveniert und Wincasa reagiert
Ein Jahr Tropfsteinhöhle statt Büro reicht dem betroffenen Geschäftsführer. Er meldet sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Und endlich kommt der Stein ins Rollen. Wenige Stunden nachdem sich «Espresso» per Mail bei Wincasa gemeldet hat, ruft eine Mitarbeiterin den Mieter an, erzählt er. Am Telefon verspricht sie ihm, die beiden Probleme so schnell wie möglich zu beheben.
Bei einem Wasserschaden könne es länger dauern, die Ursache zu finden und zu beheben, schreibt Wincasa «Espresso». «Diverse Arbeiten wurden bereits ausgeführt, haben aber leider noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht.» Wincasa arbeite jedoch mit Hochdruck daran, die Problematik zu beheben.
Das farbige Wasser stamme aus zwei Leitungen, die durch die betroffene Decke verlaufen. Eine leite Regenwasser ab, die andere Abwasser aus Waschbecken und Duschen der darüberliegenden Wohnungen. Auch dies werde eingehend untersucht, so Wincasa. Wegen einer Photovoltaikanlage auf dem Dach sei der Zugang zu den Leitungen erschwert.
Wincasa verspricht bessere Kommunikation
Die Verwaltung bedauert die mangelnde Kommunikation mit dem Mieter des Büros. «Leider kam es im Frühjahr 2024 zu einer längeren krankheitsbedingten Abwesenheit des zuständigen Mitarbeiters.»
Und: «Der Kontakt mit dem Mieter fand in diesem Fall leider zu selten und rein telefonisch statt. Wincasa prüft hier, wie es zu diesen Verzögerungen in der Stellvertretung kommen konnte, um das künftig zu verhindern.» Ausserdem prüfe man, den Mieter schon jetzt zu entschädigen und nicht wie sonst üblich erst nach Behebung des Mangels. Dies, weil die Bearbeitung des Schadens länger dauere als üblich.