Viele Solaranlagen-Besitzer wiegen sich in falscher Sicherheit: Bei einem Stromengpass oder einem Stromausfall produziert die Photovoltaik-Anlage nämlich keinen Strom mehr. «Solaranlagen sind mit dem Stromnetz fest verbunden», sagt Christof Bucher, Professor für Solartechnologie an der Berner Fachhochschule, «wenn nun das Stromnetz ausfällt, müsste die Anlage gleich für die ganze Umgebung Strom produzieren, und das kann sie nicht.»
Hybrider Wechselrichter und Batteriespeicher
Damit sich die Solaranlage bei einem Stromausfall nicht automatisch abschaltet, ist ein spezieller Wechselrichter nötig. Der Wechselrichter ist das Herzstück einer Solaranlage. «Für einen Notstrombetrieb braucht es einen hybriden Wechselrichter. Dieser funktioniert sowohl mit Strom aus dem Netz als auch bei einem Stromausfall», erklärt Fabio Giddey vom Verband Swissolar.
Ebenfalls wichtig für den Notstrombetrieb sei neben dem hybriden Wechselrichter ein Batteriespeicher, sagt Christof Bucher von der Berner Fachhochschule: «Falls die Solaranlage wegen einer Wolke keinen Strom produzieren kann, kommt dieser aus dem Batteriespeicher.»
Bis 15'000 Franken Mehrkosten
Eine normale Solaranlage auf Notstrombetrieb umzurüsten, ist nicht gerade günstig. Mit rund 10’000 bis 15’000 Franken Mehrkosten müsse man rechnen, sagt Bucher.
Und Fabio Giddey von Swissolar weist darauf hin, dass Solaranlagen-Interessenten zu Beginn einer Beratung eine gewünschte Notstromversorgung erwähnen sollten: «So kann die Anlage entsprechend geplant und bestellt werden.» Er erwähnt aber auch, dass Speicherbatterien und Wechselrichter derzeit sehr lange Lieferfristen hätten.