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Verwechslungsgefahr Registerhai macht auf Local.ch – KMU ärgern sich

Die Firma «Swiss Local Search Directories» schickt Rechnungen an KMU und hofft wohl auf Verwechslungen mit Local.ch.

Darum geht es: Die Firma «Swiss Local Search Directories» verschickt munter Rechnungen an Schweizer KMU. Bezahlt werden soll damit ein fragwürdiger Registereintrag auf der Internetseite «Local-suche.ch». Die Firma setzt mit ihrem Namen offenbar bewusst darauf, dass sie mit Local.ch bzw. Localsearch oder Swisscom Directories verwechselt wird. Auch das Logo von «Swiss Local Search Directories» ist jenem von Local.ch sehr ähnlich.

Das sagen betroffene KMU: Beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» haben sich mehrere Verantwortliche von Firmen gemeldet, die eine solche Rechnung erhalten haben. Ein Kaminfeger findet das Geschäftsgebaren «zumindest grenzwertig». Ein anderer KMU-Chef spricht von «Schlangenfängerei» und einem «Betrugsversuch auf hohem Niveau».

Rechnung von local-suche.ch
Legende: Eine Rechnung, die ein Unternehmen von local-suche.ch erhalten hat. SRF

Was unternimmt Localsearch? Auf die Masche angesprochen, heisst es bei der Swisscom-Tochter Localsearch – also beim Original – man habe bereits juristische Massnahmen eingeleitet. Hier werde «unser Firmenname und das Logo unserer Plattform local.ch für Adressbuchschwindel missbraucht». Mehrere Kundinnen und Kunden hätten Localsearch kontaktiert und auf den Missbrauch hingewiesen. Unterdessen habe man «sämtliche Kunden proaktiv über diesen dubiosen Rechnungsversand informiert».

Und was sagt die kritisierte Firma? Nichts. Das Unternehmen «Swiss Local Search Directories» ist nicht erreichbar. Mehrere Versuche von SRF, das Unternehmen anzurufen, sind gescheitert. Eine automatische Ansage informiert über ein angeblich «unvorhergesehenes technisches Problem» mit der Hotline. Man möge es doch später wieder versuchen. E-Mails an die auf den Rechnungen angegebene Adresse kommen als unzustellbar zurück.

Was sollen Betroffene tun? Betroffene KMU können die Rechnungen von «Local-suche.ch» getrost wegwerfen. Solche Registereinträge sind unnötig. Und die Masche ist gemäss Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verboten. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rät, solche Fälle unbedingt zu melden. Sind genügend Meldungen vorhanden, wird das Seco aktiv und kann Adressbuchschwindler oder Registerhaie anzeigen.

Was tut eigentlich ein Registerhai? Es gibt zahlreiche Firmen, die quasi aufs Gratwohl Rechnungen für Einträge in fragwürdige Firmenregister verschicken. Teilweise erwecken die Rechnungen den Eindruck, es handle sich um Einträge ins Handelsregister. Die Absender hoffen, dass die Rechnungen mit meist überschaubaren Beträgen in der Buchhaltung von kleinen Betrieben nicht auffallen und «durchgewinkt» werden.

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Espresso, 28.3.25, 8:10 Uhr

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