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Zerstörtes Postpaket: Lausiger Kundenservice bei der Post
Aus Kassensturz vom 20.03.2018.
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Geknickte Post Post-Kundendienst wimmelt Kundin ab

Nicole A. fand ein kaputtes Post-Paket in ihrem Briefkasten vor. Sie ist sich sicher: Das war der Pöstler. Damit begann für die Kundin ein bürokratischer Hürdenlauf. Denn die Postmitarbeitenden wimmelten die Kundin mehrmals ab.

Nicole A. aus dem Kanton Fribourg hatte im Internet ein Bild bestellt. Als dieses gerollt bei ihr ankam, war es jedoch komplett unbrauchbar. Jemand hatte die 60cm-Rolle inklusive der Kunststoff-Verstärkung zwei Mal geknickt. Für die Kundin ist klar: «Das war der Briefträger. Denn so wie es geknickt war, hat es perfekt in den Milchkasten gepasst.»

Foto eines geknickten Pakets im Briefkasten.
Legende: Was nicht passt, wird passend gemacht: So fand die Kundin das Paket im Briefkasten vor. SRF

Sie beschwerte sich bei der Postagentur in der Nähe. Dort hiess es, sie müsse mit ihrem Anliegen zur Hauptpoststelle im Dorf. Doch auch dort halfen ihr die Postangestellten nicht weiter. Die Poststelle habe keinen Kontakt zu den Postboten, gab man ihr an. Die Kundin beschwerte sich anschliessend via Internetformular. Darauf kam die Antwort, dass sie erneut auf die Hauptpoststelle im Dorf gehen müsse, um ein Beschädigungs-Protokoll auszufüllen. Auch das tat die Kundin. Seither sind zwei Monate vergangen. Von der Post hat sie nichts mehr gehört.

Gegen den «Berufsstolz» eines Pöstlers

Erst als sich «Kassensturz» einschaltet geht etwas. Jedoch weist die Post alle Vorwürfe von sich. Mediensprecher Oliver Flüeler sagt, es könne auf keinen Fall ein Pöstler gewesen sein. Ein Päckli kaputt zu machen sei nämlich gegen den «Berufsstolz» eines Briefträgers. Deshalb müsse das Paket irgendwann auf dem langen Weg von China in die Schweiz geknickt worden sein, ist der Mediensprecher überzeugt. Trotzdem will die Post nun den Schaden der Frau übernehmen.

Mann betrachtet ein geknicktes Paket.
Legende: Postsprecher Oliver Flüeler kann sich nicht vorstellen, dass das ein Briefträger «verbrochen hat». SRF

Diese hat in der Zwischenzeit ein neues Bild bestellt. Damit der Pöstler das Paket nicht wieder knickt, hat Nicole A. ihm eine Notiz an den Briefkasten geklebt. Er solle die Rolle wieder mitnehmen, sie hole sie an der Poststelle ab. Dem Pöstler schien das aber nicht klar genug zu sein. Er steckte die Rolle kurzerhand so in den Milchkasten, dass sie zur Hälfte rausschaute. Nicole A. dazu: «Das finde ich auch nicht ideal. So könnte das Päckli jeder mitnehmen, der am Briefkasten vorbeigeht.»

Doch auch hier sieht Mediensprecher Oliver Flüeler kein Fehlverhalten beim Briefträger: «Ein solcher Zettel ist natürlich auch sehr risikobelastet. Der Pöstler weiss nicht, ob er von der Kundin ist oder ob jemand anders diesen Kleber angebracht hat.»

Die Kundin findet: Das sind Ausreden. Immerhin ist ihr zweites Bild heil angekommen. Und von der Post hat sie als kleine Wiedergutmachung noch ein Osternästli zugeschickt bekommen.

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