Kaya Yanar, deutscher Komiker und Fernsehmoderator, wollte sich an seinem Wohnsitz in der Schweiz einen Pool bauen lassen. Dabei sei er auf den exzellenten Verkäufer Lars Lindgren, den Geschäftsinhaber der Firma Crystal-Schwimmbäder GmbH, hereingefallen. Die Offerte von Lindgren sah sehr attraktiv aus: Ein «all-inclusive»-Paket mit Hebeboden-Pool, Gartenbauarbeiten und vielem mehr, zu einem günstigen Pauschalpreis und mit kurzer Lieferfrist.
2020 unterschrieb Yanar den Vertrag und leistete eine Anzahlung von 63'000 Franken. Dann passierte monatelang nichts. Erst nach mehr als einem Jahr und mehrmaligem Nachhaken wurde endlich mit dem Bau begonnen.
Pools mit schwerwiegenden Mängeln
Heute steht im Garten von Kaya Yanar zwar ein Pool, aber er ist in einem schlechten Zustand. Ein Gutachten, das Yanars in Auftrag gegeben haben, listet diverse Mängel auf: Der Hebeboden-Pool sei zum Beispiel verdreckt und lasse sich – wenn überhaupt – nur mit grossem Aufwand reinigen. Pumpen, Rohre und Filter seien zu klein dimensioniert. Diese Mängel und viele mehr beschreibt das Gutachten.
Der Pool der Familie Yanar weise zudem schwerwiegende Mängel auf, die auch nach mehrmaligem Einfordern bis heute nicht behoben worden sind. Schwimmbad-Experte Jürg Rufer begutachtete im Auftrag von Kunden insgesamt zwölf Poolprojekte der Crystal-Schwimmbäder GmbH, die schwere Mängel aufwiesen.
Dazu schreibt Geschäftsführer Lars Lindgren: «Gewisse Zulieferanten konnten uns nicht mehr mit der gleichen Qualität beliefern wie vor Corona. Die Mängel wurden behoben oder sind noch daran, behoben zu werden». Und zum Pool von Yanars sagt Lindgren: Der Pool könne sehr wohl gereinigt werden. Und die Technik sei mit dem neusten Stand eingebaut worden: «Falls dies aber nicht so wäre, sind wir gerne bereit, diese auf Wunsch zu ersetzen.»
Viele unzufriedene Kunden
Das Vorgehen vom Geschäftsinhaber Lars Lindgren scheint System zu haben. «Kassensturz» hat Kenntnis von 20 bis 30 Fällen. Kunden haben viel Geld bezahlt und sind verärgert. Sie haben zum Beispiel keinen Pool erhalten oder erst nach monatelangen anstrengenden Diskussionen und viel Vertrösten. Oder die Pools funktionieren nicht.
Dazu schreibt Lars Lindgren: «Das hat kein System und ist einfach eine traurige Tatsache, die durch uns korrigiert wird. Jeder Kunde wird seine bestellte Ware sowie den bestellten Pool oder Whirlpool erhalten wie vertraglich vereinbart.» Er sieht sich selber als Opfer einer Betrugsmasche.
Auch Subunternehmen sind betroffen
Der Betreibungsregisterauszug der Crystal-Schwimmbäder GmbH ist lang. Ende August 2023 wurde die Firma auf rund 3,3 Millionen Franken betrieben. Gläubiger sind nicht nur Kundinnen und Kunden: «Kassensturz» hat Kenntnis von mehreren Subunternehmen, die nie bezahlt worden seien, darunter auch der Gartenbauunternehmer von Yanars. Crystal-Schwimmbäder-Geschäftsinhaber Lars Lindgren verspricht, dass der Gartenbauer durch Abzahlungsverträge alles noch offene Geld zurückbekommen werde.