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«Quetschies» im Test: Viel Zucker und Säure
Aus Kassensturz vom 09.02.2021.
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Fastfood für Kinder und Babys «Quetschies» im Test: Viel Zucker und Säure

Fruchtpüree-Beutel sind beliebt für unterwegs. Aber wegen des hohen Säure- und Zuckergehalts mit Vorsicht zu geniessen.

«Kassensturz» und das Magazin «K-Tipp» liessen zwölf der meistverkauften Fruchtpüree-Beutel im Labor testen. Die gute Nachricht: Keines der getesteten Produkte enthält Keime oder gefährliche Schimmeltoxine. Die könnten im Püree landen, wenn verdorbene Früchte verarbeitet werden.

Bei Zucker- und Säuregehalt unterscheiden sich die Quetschies aber deutlich: Der Testsieger «Freche Freunde» enthält 40 Prozent weniger Zucker als das süsseste Püree im Test – das M-Classic-Apfelmus von Migros mit 14 Gramm Zucker pro 100 Gramm.

Testtabelle

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Hier geht es zu den detaillierten Testresultaten.

Doch für alle getesteten Fruchtpürees gilt: Die Zucker- und Säuregehalte sind hoch, so Kinderzahnärztin Cornelia Filippi vom Universitären Zentrum für Zahnmedizin Basel. Das könne zu Zahnschäden führen, besonders bei empfindlichen Kinderzähnen.

Je länger die Zähne dem klebrigen, sauren Fruchtpüree ausgesetzt sind, desto gefährlicher für die Zähne. Darum sollten gerade Kleinkinder nicht zu lange am Beutel herumnuckeln. Manche Hersteller weisen auf der Verpackung auf diese Gefahr hin und empfehlen, das Püree mit einem Löffel zu füttern.

Fruchtsaftkonzentrate machen Quetschies «ohne Zuckerzusatz» süsser

Es klingt beruhigend gesund: «Ohne Zuckerzusatz» oder «100% Frucht» steht auf allen getesteten Produkten. Zusätzliche Süsse hinzufügen können die Hersteller trotzdem. Zum Beispiel durch den Einsatz von Fruchtsaftkonzentrat. Im «Kassensturz»-Test ist das nur bei einem Produkt der Fall: Beim süssesten Püree, dem M-Classic-Apfelmus von Migros.

Quetschies sind schnell ausgeschlürft und machen darum weniger satt

Doch auch Beutel, die nur pürierte Früchte enthalten, sind für die Kinderernährung nicht das Gleiche wie eine ganze Frucht, weiss Professorin Klazine van der Horst von der Berner Fachhochschule Gesundheit: «Wenn Kinder so ein Püree direkt aus dem Beutel saugen, geht das sehr schnell – eine Frucht zu essen würde viel länger dauern. Darum kommt das Sättigungsgefühl viel weniger gut zustande. Das kann dazu führen, dass die Kinder einfach mehr essen.»

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Klazine van der Horst, Prof. für Ernährung: «Fruchtbeutel sind schneller verdrückt als ein Apfel. Das kann dazu führen, dass die Kinder mehr essen.»
Aus Kassensturz vom 09.02.2021.
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Die Tipps der Expertinnen: Auf niedrigen Zuckergehalt achten und danach Zähne putzen

Ernährungsexpertin van der Horst findet die Fruchtpürees für den gelegentlichen Gebrauch nicht bedenklich: «Verglichen mit einem Schokoriegel ist ein Fruchtpüree sogar sinnvoller, denn es enthält noch Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.» Sie rät Eltern und Grosseltern, auf einen niedrigen Zuckergehalt im Püree zu achten. Darum würde sie Produkte mit zugesetztem Fruchtsaftkonzentrat nicht empfehlen. Diese Informationen finden sich auf der Produktverpackung.

Die Hersteller nehmen Stellung

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  • Zum M-Classic Apfelmus: Migros schreibt «Kassensturz»: «Es ist richtig, dass das Produkt Apfelsaftkonzentrat enthält. Dies ist Teil der Rezeptur. Damit wird erreicht, dass das Produkt stets dieselben Brix-Werte (Süssigkeitswerte) auch bei unterschiedlicher Rohware beibehält. Beim Apfel, ein Naturprodukt, kann der Fruchtzuckergehalt je nach äusseren Bedingungen während des Wachstums durchaus schwanken.»
  • Zu den hohen Zucker- und Säuregehalten: Die Hersteller der Pürees betonen, dass Zucker und Säure in den Pürees natürlicherweise enthalten sind, weil sie den verarbeiteten Früchten stammen.
  • Zur Eignung für als Zwischenmahlzeit für Kinder: Folgende Detailhändler teilen «Kassensturz» mit, dass sich ihre Produkte nicht spezifisch an Kinder und Babys richten: Migros (Andros Fruchtsnack, M-Classic Apfelmus), Spar (Spar Fruchtsnack), Coop (Naturaplan Apfelmus) und Lidl (Fruit&go Squeezer).

Für Zahnärztin Cornelia Filippi ist klar: «Quetschies sind Süssigkeiten und kein Ersatz für frische Früchte oder Gemüse. Einen regelmässigen Platz in der Kinderernährung sollten solche Produkte nicht bekommen.» Damit die Zähne weniger Schaden nehmen, gibt die Zahn-Expertin zwei Tipps: «Man kann zum Beispiel ein Stück Käse oder ein anderes Milchprodukt zum Quetschie dazu essen, das kann den Zahnschmelz schützen. Und besser gleich nach dem Essen die Zähne zu putzen, damit Säure und Zucker nicht mehr auf die Zähne einwirken.»

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Kassensturz, 09.02.2021, 21:05 Uhr

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