Die 72-jährige «Espresso»-Hörerin möchte sich mit einem kabellosen Akku-Staubsauger die Arbeit erleichtern. «Ich hatte früher einen Robotersauger, bei dem man den integrierten Staubbehälter leeren musste. Das war ziemlich eklig und unhygienisch», sagt die Hörerin. Das wolle sie nicht mehr. Bei der Suche nach dem neuen Akku-Sauger hat die Frau aber schnell gemerkt: Das ist keine einfache Aufgabe!
«Den Beutel müsste man ständig wechseln»
Die Antwort diverser Hersteller leuchtet ein: Die Staubbeutel im Akku-Sauger wären klein und entsprechend schnell voll, weshalb man auf die Lösung ohne Beutel setze. Barbara Kaiser von Miele erklärt: «Man müsste den Beutel ständig wechseln und das wäre nicht sehr konsumentenfreundlich.»
Viele Hersteller liefern weiter auch technische Gründe, weshalb ein Staubbeutel im Akku-Staubsauger wenig Sinn mache. Dem widerspricht Albrecht Liskowsky vom Deutschen Prüflabor SLG. Er sehe keinen triftigen technischen Grund dafür, dass Akku-Staubsauger nur ohne Beutel verkauft würden. Im Gegenteil: Technologisch sei ein Akku-Sauger mit Beutel viel weniger komplex, erklärt Liskowsky. «Deswegen wäre die Konstruktion billiger.»
Vorreiter Dyson als Vorbild
Liskowsky vermutet einen anderen Grund, weshalb sich alle Akku-Staubsauger ähneln. Der Markt sei sehr stark vom dominanten Hersteller Dyson geprägt, sagt der Experte. «Viele Kunden denken, dass das Design so aussehen muss.» Deswegen sehe man auf dem Markt so viele Geräte, die ähnlich konstruiert seien.
Zumindest einen Akku-Sauger mit Beutel hat «Espresso» nach langer Suche dann doch noch gefunden. Das Gerät der Marke Makita funktioniert sowohl mit als auch ohne Staubbeutel. Die Saugleistung mit Beutel sei aber rund 10 bis 20 Prozent geringer, als bei der Verwendung ohne Staubbeutel, sagt der Hersteller auf Anfrage.