Ein Hornissennest im Garten oder auf dem Balkon macht vielen Leuten Angst. Dabei ist die Hornisse friedlich. Weder geht sie auf Menschen noch auf Esswaren los, und ein Hornissenstich ist vergleichbar mit jenem einer Wespe. Im Gegenteil, Hornissen sind nützlich: Ein grosses Volk frisst rund ein halbes Kilo Insekten pro Tag – unter anderem auch lästige Mücken. Ein Nest sollte man deshalb, wenn immer möglich stehen lassen, sagt ein Experte des Schweizer Tierschutzes STS zum SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Hornissen in der Schweiz nicht geschützt
Es gibt auch Ausnahmen. Wenn ein Hornissennest an einem ungünstigen Ort steht – einem Hauseingang, in einer Kita, in Rollladenkästen oder an anderen Orten, an denen die Tiere häufig gestört werden – kann eine Entfernung des Nests sinnvoll sein. Auch, wenn jemand allergisch ist und Angst hat.
Der STS rät in so einem Fall, das Nest von einem Profi umsiedeln zu lassen, anstatt die Tiere zu vergiften. Hornissen sind in der Schweiz zwar nicht geschützt, sagt das Bundesamt für Umwelt BAFU. Trotzdem sollte man, wenn immer möglich, auf Gift verzichten.
Asiatische Hornisse melden
Ein Spezialfall ist die eingewanderten Asiatischen Hornisse, die bereits in acht Kantonen gesichtet wurde. Dass Medien von «Killerhornissen» sprechen, halten Experten für nicht korrekt. Für Menschen ist auch die asiatische Variante nicht gefährlicher als die heimische. Asiatische Hornissen gelten aber als exzellente Bienenjäger. Wie sich dies auf unsere Bienenvölker auswirkt, ist noch unklar.
Deshalb sollte man die Sichtung von asiatischen Hornissen auf der Plattform www.asiatischehornisse.ch melden. Diese wird von der Konferenz der Vorsteher der Schweizer Umweltschutzämter betrieben. Wer unsicher ist, ob es sich um asiatische Hornissen handelt, kann auf der Plattform ein Foto oder Video hochladen.
2023 – ein Hornissenjahr?
Jürg Ryffel vom Dachverband der Schädlingsbekämpfer Allpeco erhält derzeit viele Anfragen zu Hornissen, dafür weniger zu Wespen: «Ich persönlich habe es noch nie erlebt, dass wir so extrem viele Hornissen haben wie dieses Jahr.» Ähnlich erlebt es auch der Verband der Schädlingsbekämpfer VSS. Es sei aber noch zu früh, um von einem «extremen Hornissenjahr» zu sprechen.