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Pausen im Kino Wie unterbricht man einen Film wie «Schindlers Liste»?

Bei Filmen gibt es bessere und schlechtere Momente für eine Pause. Die richtige Szene zu finden, ist manchmal schwierig.

An der Pause im Kino scheiden sich die Geister: Die einen sind froh, wenn sie ein paar Minuten die Beine strecken können – andere halten Kinopausen für ein Unding, das die Stimmung der Filme ruiniert. Ob Filme mit oder ohne Pause gezeigt werden, können die Kinos selbst entscheiden. Es gibt Kinos, die bewusst auf Pausen verzichten. Andere verdienen in den Pausen durch den Verkauf von Snacks und Getränken noch etwas dazu.

Welche Szene passt?

Egal, ob Sie Pausen im Kino schätzen oder nicht: Einig sind wir uns vermutlich darin, dass es bessere und schlechtere Momente gibt, einen Film durch eine Pause zu unterbrechen. Den passenden Zeitpunkt zu finden, ist Sache der Programmverantwortlichen. Cédric Bourquard vom schweizerischen Kinoverband sagt: «Bei gewissen Filmen findet man die geeignete Stelle in wenigen Sekunden – bei anderen muss man richtig lange suchen.»

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Helfen könne allenfalls eine Art Zeitstempel irgendwo in der Mitte eines Films. Diese sogenannten Timecodes stammten noch aus der Zeit der Filmrollen, doch auch die meisten digitalen Filme von heute seien noch damit ausgestattet, so Bourquard.

Actionfilme und sehr traurige Geschichten sind schwierig

Eine Herausforderung seien beispielsweise Filme, bei denen eine Actionszene die nächste jage, erklärt Bourquard: «Einer der letzten ‹Mission Impossible›-Filme war beispielsweise schwierig. Da habe ich immer wieder vor- und zurückgespult, bis ich eine halbwegs passende Stelle gefunden hatte.»

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Auch ein anderer Film ist Cédric Bourquard noch in guter Erinnerung: «Schindlers Liste». Das Holocaust-Drama aus dem Jahr 1993 kam vor wenigen Jahren noch einmal in die Kinos zum 25-jährigen Jubiläum. Der Film hat mit einer Spieldauer von mehr als drei Stunden Überlänge. «Eine Pause hielt ich daher für angebracht», so Bourquard. «Aber der Film ist so anspruchsvoll und traurig, dass das Publikum kaum in Pausenstimmung ist.» Er habe gesucht, gesucht, gesucht, «und in der Mitte gibt es eine Szene, die etwas leichter ist – dort habe ich dann die Pause gesetzt.»

Kinos helfen sich gegenseitig

Die Suche nach der geeigneten Pausenszene ist also mitunter zeitaufwändig. Das ist insbesondere dann problematisch, wenn Filme nur wenige Stunden vor der ersten Vorführung an die Kinos geliefert werden. «Manchmal muss man die Pause auf gut Glück setzen», so Cédric Bourquard, der selbst die Filme für zwei Kinos in der Westschweiz programmiert. «Man kann das ja dann in den weiteren Vorstellungen noch anpassen.»

In der Deutschschweiz würden sich die Kinos unterdessen teilweise gegenseitig unterstützen – mithilfe eines Online-Dokuments: Sobald ein Kino bei einem Film den idealen Pausenzeitpunkt gefunden habe, trage es diesen in das Dokument ein. «So muss nicht jedes Kino separat suchen.»

Filme sind ohne Pause gedacht

Vorgaben von den Filmverleihern, ob beziehungsweise wann ein Film für eine Pause unterbrochen werden kann, gibt es laut dem schweizerischen Kinoverband nicht. «Filme sind aber grundsätzlich ohne Pausen gedacht», sagt Cédric Bourquard. Und doch hätten Pausen in vielen Schweizer Kinos Tradition: «In den USA oder auch in Frankreich gibt es das nicht.» Auch in Deutschland gibt es kaum Kinovorstellungen mit Pause.

Espresso, 23.12.2024, 8:10 Uhr

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