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Recycling vs. Frischzellstoff Ist Ihr WC-Papier ein Umweltkiller?

Millionen Bäume fällen für etwas, das die Toilette runtergeht: WC-Papier aus Frischzellstoff ist ökologischer Unsinn.

Wie wird WC-Papier hergestellt? Die Basis für WC-Papier und alle anderen Papier-Produkte, wie zum Beispiel Papiernastücher, ist Zellstoff. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Frischzellstoff aus Holz und Zellstoff aus Altpapier. Neuerdings verkauft etwa Coop auch WC-Papier aus recyceltem Karton. Produkte aus weissem, frischem Zellstoff sind in den meisten Läden aber immer noch in der Überzahl gegenüber den Recycling-Varianten.

Weshalb ist Frischzellstoff-WC-Papier problematisch für die Umwelt? Millionen von Bäumen müssen gefällt werden für ein Produkt, dass man einmal benutzt und dann die Toilette runterspült. Geschätzt sind es etwa zwei Millionen Bäume pro Jahr – allein für den WC-Papierkonsum in der Schweiz.

WC-Papier ist die denkbar schlechteste Anwendung von Holz.
Autor: Damian Oettli WWF

Dazu kommt, dass die Herstellung von Frischzellstoff deutlich mehr Frischwasser und Energie benötigt als jene für Recycling-Produkte. Fazit von Damian Oettli vom WWF: «WC-Papier ist die denkbar schlechteste Anwendung von Holz.» Das gleiche gelte auch für Papiernastücher oder andere Hygienetücher für den Einmalgebrauch.

Warum gibt es in den Läden mehr WC-Papier-Varianten aus Frischzellstoff? Weil die Hersteller mehr davon produzieren. Und weil die Nachfrage bei den Kundinnen und Kunden nach Frischpapier grösser sei, heisst es bei den Grossverteilern Migros und Coop auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso». Einer der Gründe für die ungebrochene Popularität des weissen WC-Papiers: Recycling-Papier hat immer noch ein schlechtes Schmirgelpapier-Image. Zu Unrecht. Die beiden Varianten unterscheiden sich heutzutage kaum mehr in Sachen Komfort.  

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Coop-Mediensprecher Thomas Ditzler erwähnt auch, dass Altpapier auf dem Beschaffungsmarkt beschränkter verfügbar sei. Und Carmen Hefti, Mediensprecherin der Migros, gibt zu bedenken, dass immer mehr Leute ihre Zeitung digital lesen würden und deshalb in Zukunft noch weniger Altpapier zur Verfügung stehen werde. Von Coop erfährt «Espresso» noch, dass verschiedene Markenhersteller an alternativen Zellstofflösungen wie Bambus, Gras oder Stroh arbeiten.

Wie könnte man dem Verkauf von Recycling-Papier Schub geben? Damian Oettli vom WWF schlägt einen Marketing-Trick vor: Den Recycling-Aspekt im Aufdruck kleiner machen. «Dafür die Vorzüge hervorheben, wie etwa flauschig und mehrlagig – und zufällig ist es dann auch noch Recycling-Papier.» Das nehme man als Anregung mit, heisst es bei Coop dazu.

Espresso, 10.06.24, 08:10 Uhr

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