Blumenkohl mit schwarzen Punkten, gelber Brokkoli und Schimmel am Kürbisstiel. Was darf man noch essen, was nicht? Wann ist es Schimmel, wann nicht? Wann reicht wegschneiden, wann muss man das Gemüse entsorgen? Der Wassergehalt spielt eine entscheidende Rolle. Dies gilt auch bei Früchten.
Vorsicht bei Schimmelpilzen
Wenn ein Blumenkohl mit schwarzen Punkten übersät ist, kann das verschiedene Gründe haben. Oft sind es einfach Verfärbungen, wenn Blumenkohl längere Zeit oder bei unpassender Lagerung aufbewahrt wird. Das ist unbedenklich. Es könnte aber auch Schimmel sein.
«Schimmelpilze bilden einen feinen Flaum – man sieht feine Härchen, wenn man genau hinschaut», erklärt Claudio Beretta dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ZHAW und Gründer und Präsident von Foodwaste.ch. Wenn es Schimmelpilze sind, sollte man vorsichtig sein, sagt Beretta. Diese können Giftstoffe produzieren, die auch beim Kochen erhalten bleiben.
Ist jedoch nur ein kleiner Teil des Blumenkohls betroffen, könne man diesen grosszügig wegschneiden. Den Rest könne man problemlos weiterverarbeiten, wenn er gut rieche und schmecke. Eine Gefahr drohe hier nicht, so Claudio Beretta. Das bestätigen auch andere Lebensmittel- und Hygieneexpertinnen.
Faule Teile einfach wegschneiden
Sind die schwarzen Punkte auf dem Blumenkohl ohne Flaum, sind diese Teile lediglich leicht faul. Auch hier gilt: wegschneiden und gesunden Teil verarbeiten und konsumieren.
Info zu Haltbarkeit von einzelnen Lebensmitteln
Beim Brokkoli gelten die gleichen Regeln wie beim Blumenkohl. Gelb oder braun wird er jedoch nicht durch Schimmel, sondern durch Trockenheit oder wenn sich faule Stellen gebildet haben. Diese könne man wegschneiden und den Rest problemlos essen, erklärt Claudio Beretta.
Aufpassen bei schimmligem Kürbisstiel
Ist der Kürbisstiel verfärbt, könnte er schimmlig sein. In diesem Fall rät Claudio Beretta, den Stil grosszügig wegzuschneiden und das Fruchtfleisch des Kürbisses gut anzuschauen.
Hat es schwarze Stellen oder ist es aufgeweicht, könnte der Schimmel schon in den ganzen Kürbis vorgedrungen sein. In diesem Fall sollte man ihn auf keinen Fall mehr essen, warnt Beretta.
W assergehalt ist entscheidend
Weist ein Gemüse einen hohen Wassergehalt auf, können die Schimmelpilze leicht ins Innere vordringen. Die giftigen Stoffe verbreiten sich dann im ganzen Gemüse. Dies gilt auch bei Früchten.
Das Gemüse oder die Frucht anschauen, daran riechen und schmecken und im Zweifelsfall lieber entsorgen.
Hat eine Tomate mit hohem Wassergehalt zum Beispiel eine schimmlige Stelle, sollte man sie demnach nicht mehr essen, sondern entsorgen.
Eine Karotte hingegen hat einen tiefen Wassergehalt. Hier kann man – wie beim Blumenkohl und beim Brokkoli – den schimmligen Teil grosszügig wegschneiden und den Rest ohne Gefahr konsumieren, sagt Claudio Beretta. Er rät, auf die eigenen Sinne zu vertrauen: «Anschauen, riechen und schmecken und im Zweifelsfall ein Gemüse oder eine Frucht lieber entsorgen.»