«Mit nur 20 Grad waschen ist ja gut und recht, aber was ist mit der Hygiene?» fragt eine «Espresso»-Hörerin in einem Mail an die SRF-Konsumentenredaktion. Sie wohnt in einem Mehrfamilienhaus und teilt die Waschmaschine mit anderen Mieterinnen und Mietern.
Die Waschmaschine in einem Mehrfamilienhaus ist fast täglich in Betrieb, dabei werden alle Keime weggespült.
Das sei kein Problem, sagt die Energieberaterin Giuseppina Togni von der Agentur für Energieeffizienz: «Die Waschmaschine in einem Mehrfamilienhaus ist fast täglich in Betrieb, dabei werden alle Keime weggespült und heutige Waschmittel töten Bakterien und Viren ab.»
Das mulmige Gefühl, seine Kleider in der Gemeinschaftswaschküche bei tiefen Temperaturen zu waschen, ohne zu wissen, ob der Nachbar nicht als letztes die haarige Hundedecke gewaschen hat, kann Togni nachvollziehen. Sie sagt: «Dann starten Sie den Waschtag mit einer 60 Grad-Wäsche und waschen danach mit 20 Grad weiter.»
Einmal pro Monat eine 60-Grad-Wäsche
Etwa einmal im Monat sei es zudem sinnvoll, eine 60 Grad-Wäsche zu machen. Dies gilt auch für Leute, die eine eigene Waschmaschine haben. Denn bei tiefen Temperaturen kann sich in der Waschmaschine ein Biofilm aus Waschmittelrückständen und Bakterien bilden. Nach einer 60-Grad-Wäsche ist dieser weg.
Trotz der guten Argumente: Die Überzeugung, dass nur warmes Wasser die Flecken richtig löst, ist bei vielen tief verankert. Die Energieexpertin rät: «Probieren Sie es einfach aus. Meine Grossmutter hat die Wäsche noch bei 90 Grad gekocht, meine Mutter wusch bei 60 Grad. Ich kann dank technischem Fortschritt sowohl bei den Waschmitteln wie auch bei den Maschinen meine Wäsche bei 20 Grad waschen und damit viel Energie sparen.»