Videos im Netz zeigen es immer wieder: Epilieren kann richtig weh tun. Trotzdem greifen viele Frauen – und zunehmend auch Männer – zum Epiliergerät.
Die Methode ist simpel: Zahlreiche kleine Pinzetten, die auf rotierenden Walzen sitzen, packen jedes einzelne Haar und reissen es samt Wurzel aus der Haut. Aber welches Gerät hält, was es verspricht? «Kassensturz» hat acht Modelle getestet.
Gründlich, sanft – oder beides?
Im Testlabor des Ipi-Instituts in Stuttgart nehmen Probandinnen die Geräte unter die Lupe. Mit dabei ist Krankenschwester Nikolina Wolf (27), überzeugte Nassrasiererin, die skeptisch ist: «Es ist deutlich schwerer als mein Rasierer. Ich habe das Gefühl, dass die Haarentfernung damit anspruchsvoller sein könnte.»
So haben die Epilierer abgeschnitten
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Doch nach der Anwendung zeigt sie sich überrascht: «Es geht tatsächlich. Das Modell hat Noppen, die massieren nebenbei. So kann man die Schmerzen gut aushalten.» Bei regelmässiger Nutzung nimmt der Schmerz ab.
Für die objektive Effizienzprüfung übernimmt Testleiterin Maria Torounidou die Epilation bei einer Probandin. So lässt sich genau beurteilen, wie gründlich die Geräte arbeiten. Beim Epilieren wird das Gerät langsam über die Haut geführt. Neben der Technik spielt auch die richtige Haarlänge eine Rolle. Kosmetikerin Claudia Roduner klärt auf: «Die Haare müssen nicht lang sein, drei bis fünf Millimeter reichen. Sind sie länger, brechen sie eher ab und es kann eingewachsene Haare geben.»
Kaum Haarentfernung
Zwei Modelle enttäuschen im Test: Der Create Glidde Epil 5in1 erreicht nur ungenügende Ergebnisse. Sein kleiner Epilierkopf liegt nicht plan auf der Haut, sodass er viele Haare gar nicht erst erfasst oder nicht an der Wurzel herauszieht. Der Hersteller reagiert nicht auf das Testergebnis. Auch das günstigste Gerät, der Silk’nEpi Tweez, fällt durch. In puncto Effizienz schneidet es besonders schlecht ab. Der Hersteller teilt mit, dass dieses Modell bereits ersetzt werde.
«Genügend» sind die Modelle Beurer HL76 und Braun Silk-épil 3. Sie sind einfach zu bedienen, liefern aber bei der Haarentfernung nur mittelmässige Ergebnisse. Deutlich bessere Ergebnisse bei der Haarentfernung erzielen die Modelle Philips Satinelle Essential, Philips Series 8000 und Braun Silk-épil mit dem Gesamturteil «gut».
Panasonic: beste Effizienz, stärkste Schmerzen
Testsieger wird der Panasonic Epilierer mit einer Gesamtnote von 5.3: Er entfernt in einem Zug die meisten Haare, dank zwei Rollen und flexiblem Kopf. Mit 64.90 Franken ist er auch Preis-Leistungs-Sieger.
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Die gute Effizienz bei der Haarentfernung hat dennoch ihren Preis: «Der Panasonic verursacht die stärksten Schmerzen», so Torounidou. Und eine weitere Erkenntnis aus dem Test: Im Verlauf des Tests kam es kaum zu Hautirritationen.
Schliesslich bleibt Epilieren eine Frage der persönlichen Schmerzgrenze. Doch moderne Geräte machen die Haarentfernung zumindest effizienter.