Weder Rasierklingen, Wachsstreifen, noch Epilier- oder Lasergerät entfernen Haare, ohne dabei auch die Haut zu schädigen. Was sie mit Haut und Haar anstellen und wie sich Schäden vorbeugen lassen. Ein Überblick.
Für den «Quick Fix»: Rasieren
Beim Rasieren schneiden wir das Haar an der Hautoberfläche ab. Unbeeindruckt davon wächst dieses Haar in seinem üblichen Tempo weiter. Je nach Haarwuchs ragt es nach ein bis drei Tagen wieder aus der Haut heraus – als Stoppel.
Anders als oft angenommen, wächst eine Haarstoppel weder schneller noch dunkler als ein unrasiertes Haar. Aber: Die Rasierklinge hat das Haar an seiner dicksten Stelle im Querschnitt abgeschnitten. Und wegen dieses stumpfen Endes wirkt die Stoppel dicker als das ursprüngliche Haar, dessen Ende in eine feine Spitze verlief.
Mit jeder Rasur fügen wir der Haut winzige Verletzungen zu. «Diese sogenannten Mikroverletzungen entzünden sich leicht», erläutert Roberta Vasconcelos-Berg. Sie leitet die ästhetische Dermatologie der Margarethenklinik des Universitätsspitals Basel. Die Haut zu befeuchten, Rasierklingen mit Schutzkappen sauber zu halten, wöchentlich auszutauschen und in Haarwuchsrichtung zu rasieren, kann Verletzungen vorbeugen. Kommt es trotzdem regelmässig zu Hautentzündungen, rät die Dermatologin zu einer anderen Methode.
Für alle mit Leidensbereitschaft: Epilieren, Waxing und Sugaring
Wie eine Pinzette reissen sie das Haar samt seiner Wurzel aus der Haut: das Epiliergerät, Wachsstreifen – oder beim Sugaring die Zuckerpaste. Bis ein neues Haar heranwächst und es an die Hautoberfläche schafft, dauert es in der Regel drei bis vier Wochen. Anders als beim Rasieren wächst dieses Haar allerdings nicht stoppelig nach, sondern mit einer weichen Spitze.
Reissen wir Haare aus, reizt das die betroffene Hautstelle. Wie beim Rasieren können so Hautentzündungen auftreten. Und eingewachsene Haare. «Ein Peeling kann helfen, diese eingewachsenen Haare wieder freizulegen», so die Dermatologin Vasconcelos-Berg.
Für alle, die Haare satthaben: Lasern
Laser und Blitzlampen (auch IPL-Geräte genannt) nutzen Lichtenergie, um Haare längerfristig zu entfernen. Diese Lichtenergie dringt in die Haut ein. Dabei nimmt das Farbpigment im Haar – Melanin genannt – die Energie auf und wandelt sie in Wärme um. So erhitzt sich das Haar auf bis zu 80 Grad Celsius.
Befindet sich das Haar in der sogenannten Wachstumsphase, zerstört die Hitze nicht nur das Haar selbst. Sondern auch die umliegenden Zellen, die fürs zyklische Haarwachstum verantwortlich sind. Das Ergebnis: Es wächst kein neues Haar mehr heran.
An der Margarethenklinik bietet Roberta Vasconcelos-Berg selbst Laserbehandlungen an. Viele Dermatologen und Kosmetikstudios tun es ihr gleich. Angewendete Wellenlänge und Pulsdauer liegen in deren Händen. Werden diese nicht dem Haar- und Hauttyp entsprechend gewählt, drohen Pigmentverschiebungen oder Verbrennungen.
Betroffene sieht die Dermatologin Vasconcelos-Berg regelmässig in ihrer Sprechstunde. Sie rät, sich vor einer Behandlung über den Anbieter zu informieren. «Der Preis eines guten Lasergeräts liegt bei 100'000 Franken.» Werde eine Ganzkörper-Haarentfernung für nur 150 Franken angeboten, sei das ein erstes Warnzeichen.
Eines bleibt allen Methoden zur Haarentfernung gemein: Vorsichtsmassnahmen können Hautschäden zwar vermindern. Leiden tut die Haut allerdings weiterhin.