Grill- oder Bratkäse haben mittlerweile auf dem Grillrost einen festen Platz neben Fleisch und Gemüse. Das zeigt die Auswahl an Produkten in der Kühltheke. Auch verzeichnen Detailhändler wie Migros und Coop steigende Verkaufszahlen, Manor spricht sogar von einem starken Umsatzwachstum.
Testtabelle
«Kassensturz» liess zehn Grillkäse von einer Expertenjury verkosten: Darunter sind fünf Halloumi, die in Zypern aus Schafs-, Ziegen- und Kuhmilch hergestellt werden und. Sie werden seit Jahrhunderten auf dieselbe Art produziert, gewürzt bloss mit Salz und Pfefferminze. Nur Käse, der aus Zypern kommt, darf sich Halloumi nennen.
Daneben schickte «Kassensturz» noch fünf Grillkäse unterschiedlicher Herkunft in die Degustation. Sie werden alle aus Kuhmilch hergestellt und kommen aus Bulgarien, Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Jury bewertete die beiden Grillprodukte in zwei separaten Runden.
Gummige Textur
Bei den Grillkäsen aus Kuhmilch konnte nur ein Produkt die Tester überzeugen. Gazi Grill- und Pfannenkäse, gekauft im Coop, erhielt die Note 4,8 und damit Prädikat «gut». Der Jury gefiel das Röstgrillaroma und die weiche Konsistenz.
Bei den anderen Produkten kritisierten die Experten beim Geschmack, dem wichtigsten Testkriterium, die Käse seien «zu salzig» und «das Aroma oder der Eigengeschmack» würde fehlen und die Textur sei gummig. Das äusserte sich meist mit dem bekannten Quietschten beim Zerkauen. Das empfanden die Jurymitglieder als unangenehm. In der Gesamtnote waren diese vier Produkte aber immerhin auch «genügend».
Der Grillkäse Yörem landet mit der Note 4,3 auf dem letzten Platz. Ihm fehlt das Aroma. Nur wenig besser ist der Grillbratchäs von Natürli Züroberland. Die Jury kritisierte ihn als zu salzig und zu wenig kompakt. Natürli Oberland schreibt dazu: «Der Grillbratkäse wird in Anlehnung an das brasilianische Produkt Queijo Coalho hergestellt und hat entsprechend einen etwas höheren Salzgehalt als herkömmliche Grillkäse. Wir werden die übrigen Kritikpunkte analysieren, mögliche Anpassungen bei der Produktion überprüfen und gegebenenfalls umsetzen.»
Zum Ausprobieren:
Testsieger von Lidl
Die Halloumis kamen bei der Jury durchweg besser an. Jurymitglied Hans Jörg Elsasser fasst es zusammen: «Sie waren vom Geschmack her viel intensiver.» Alle Produkte schliessen die Verkostung mit «guten» Noten ab, am besten der Halloumi von Lidl. Der Testsieger hat Note 5,2 und ist mit einem Preis von 1.60 Franken pro 100 Gramm einer der günstigsten im Test. Die Jury lobte das «ausgewogene Aroma», die geschmeidige Textur und den «erfrischenden Pfefferminzgeschmack». Bei den andern vier Halloumis beurteilte die Jury das Pfefferminzaroma als eher zu schwach.