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Der Schrecken aller Staubkörner
Aus Kassensturz vom 17.09.2024.
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Handstaubsauger im Test Wenn der Staubsauger Staub aufwirbelt statt saugt

Zwei von zehn Handstaubsaugern im Test wirbeln viel Staub auf und fallen durch. Immerhin Rotel und Trisa sind «gut».

Handlich sollen sie sein, schnell einsatzbereit und möglichst gut saugen. «Kassensturz» hat zusammen mit dem Konsumentenmagazin K-Tipp zehn viel verkaufte Akku-Handstaubsauger im Labor testen lassen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Nur die Modelle von Rotel und Trisa schneiden mit dem Testurteil «Gut» ab. 

Miostar und Prima Vista sind für Allergiker problematisch 

Bei den beiden Eigenmarken Prima Vista (Landi) und Miostar (Migros) stellt die Testleiterin gar Gesundheitsrisiken fest. «Bei diesen beiden Modellen ist der Staubausstoss so stark, dass er für Allergiker problematisch sein kann», erklärt Lea Grünbaum vom durchführenden Ipi-Institut für Produktforschung in Stuttgart. Grund ist die mangelhafte Filterung der Abluft.  

Bei Kärcher ist das Abluft-Gebläse ineffizient. Es ist so angelegt, dass es den Staub, den das Gerät aufnehmen sollte, verwirbelt. «Damit hat man die doppelte Arbeit», stellt die Testleiterin fest, «wenn man aufsaugt, dann möchte man, dass der Staub im Gerät bleibt.»

Schwache Saugleistung von Kärcher, Ohmex und Rowenta 

Gleich drei der zehn getesteten Produkte haben ungeeignete Staubfilter. Das führt dazu, dass sie beim Aufsaugen von feinem Hausstaub innert weniger Sekunden verstopfen.

Die Geräte schalten deshalb ab oder saugen nicht mehr weiter. «Die Produkte von Kärcher, Ohmex und Rowenta sind mit zu feinen Filtern ausgestattet», bilanziert Lea Grünbaum. 

Vier saugen «gut»: Rotel, Trisa, Black+Decker und Philips 

Die drei Marken Kärcher, Ohmex und Rowenta erhalten denn auch bei der Saugleistung nur knapp «genügende» Noten. Beim Kriterium «Saugen: Staub auf Teppich» fallen sie sogar durch. Am besten saugen neben den beiden Erstplatzierten, den Schweizer Marken Rotel und Trisa, auch Black+Decker und Philips.

Auch das Motorengeräusch wurde bewertet. Zwei Produkte sind alles andere als ein Ohrenschmaus: Die Handstaubsauger von Black+Decker und Trisa sind laut und schrill, wie die Messung mit dem Schallpegel-Messgerät ergeben hat. Black+Decker entgegnet, ihre Kunden hätten sich bisher nicht über Lärm beschwert. «Den Lärmpegel mit ‹schrill und laut› zu bewerten, finden wir etwas weit hergeholt», schreibt das Unternehmen weiter.

Einigen geht früh der Schnauf aus 

Grosse Unterschiede zeigen sich in der Akkulaufzeit. Während einigen Modellen bereits nach 8 bis 10 Minuten der Schnauf ausgeht, saugen andere locker 18 bis 20 Minuten am Stück. Sehr gute Ergebnisse erzielten hier das Modell von Ohmex und der Testverlierer Prima Vista.  

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Lea Grünbaum, Testleisterin: «Wenn der Filter verstopft, kann der Staubsauger nicht mehr arbeiten»
Aus Kassensturz vom 17.09.2024.
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Die Preisspanne der Geräte liegt zwischen 35 und 100 Franken. Einmal mehr zeigt sich, dass ein hoher Preis keine Garantie für hohe Qualität ist. Testsieger Rotel bewegt sich mit rund 70 Franken im Mittelfeld, das günstige Modell von Trisa (50 Franken) schneidet praktisch ebenso gut ab. Das hochpreisige Gerät von Rowenta (100 Franken) landet hingegen nur auf dem drittletzten Platz. Es saugte den Staub auf Teppichboden am schlechtesten von allen Geräten im Test auf.

So wurde getestet

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Im Auftrag von «Kassensturz» untersuchte das Institut Ipi für Produkt-Markt-Forschung in Stuttgart zehn Handstaubsauger, die sich bei Detailhändlern und Online-Shops gut verkaufen. Preisspanne: 34 bis 99 Franken. Die vier Hauptkriterien: 

  • Schmutzaufnahme: Das Labor untersuchte, wie gut die Geräte von Teppich und Plattenboden saugen. Dazu wurde eine definierte Menge Holzstaub und Heimtierstreu gleichmässig auf standardisierten Flächen aufgebracht.  Dann saugten die Experten die Flächen mit definierter Geschwindigkeit in parallelen Schub- und Zugbewegungen. Für die Bewertung wogen sie die aufgesaugten Schmutzmengen. 
  • Staubemission: Das Labor prüfte, wie viel Schmutz die Sauger mit der Abluft wieder auspusten. In einem abgedunkelten Raum machten sie mit Scheinwerfern sichtbar, wie viel feinkörniger Sand beim Saugprozess herausgeblasen wird. 
  • Akkulaufzeit: Alle Sauger wurden in einem Zyklus von jeweils 2 Minuten Laufzeit und 10 Minuten Pause bei maximaler Stufe betrieben. Für die Bewertung zählt die erreichte Anzahl Zyklen mit einer Akkuladung. 
  • Handhabung: Drei Laborexperten prüften, wie einfach sich die Geräte anwenden lassen, insbesondere auch auf das Leeren des Schmutzbehälters und die Reinigung der Geräte und Filter. Zudem bewerteten sie das Betriebsgeräusch der Sauger. 

 

 

Kassensturz, 17.9.24, 8:10 Uhr

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