Für Velokurier Aaron Stutz hat sich der Kauf seines Velotrackers gelohnt. Kurz nachdem er das GPS-Modell an seinem teuren Velo montiert hat, schlägt ein Dieb dreist zu: Im Hauptbahnhof Zürich stiehlt dieser ihm das abgeschlossene Velo hinter dem Rücken.
«Wir waren etwa sieben Velokuriere vor Ort und mit dem Verladen von Transport-Gut beschäftigt. Plötzlich war mein Velo, das nur wenige Meter entfernt war, weg. Niemand hat den Dieb gesehen.»
Polizei stellt gestohlenes Velo dank Tracker sicher
Der Dieb muss das Velo im Zug mitgenommen haben. Denn: Das Signal seines Velotrackers zeigt Stutz wenig später an, dass sein Velo in einem Quartier in Wohlen AG steht. Er alarmiert die Polizei, die vor Ort ein Auto kontrolliert und mehrere mutmasslich gestohlene Velos findet.
Die Geschichte zeigt: Ortungs-Tracker können gestohlene Gegenstände tatsächlich aufspüren. Doch es braucht etwas Glück und vor allem einen tauglichen Tracker. Der TCS und das «Velojournal» haben zehn in der Schweiz erhältliche Tracker-Modelle getestet.
Fazit: Die günstigeren Tags, die per Bluetooth funktionieren, orten deutlich schwächer als die meisten GPS-Modelle. Zwei GPS-Tracker sind in der Schweiz gar unbrauchbar.
Swisstrack verkauft in der Schweiz unbrauchbare Tracker
Und zwar der GPS Fahrrad-Tracker von Swisstrack und Tkstar Tk 906. «Die Geräte senden auf dem GSM-Netz, das in der Schweiz seit 2023 abgestellt ist. Swisstrack weist die Kunden nicht darauf hin», sagt Stefan Eichenberger vom TCS. Swisstrack behauptet, man habe seit längerer Zeit einen Hinweis für die Kundschaft aus der Schweiz.
Mit 89 von 100 möglichen Punkten ist der Bike Trax GPS-Tracker von Powunity Testsieger. Er bietet mit die beste Ortung und das beste Live-Tracking: Damit lassen sich Bewegungen eines getrackten Objekts praktisch in Echtzeit verfolgen. Ausserdem ist der Tracker bestens getarnt, da er im Motorgehäuse des E-Bikes verbaut wird. Der Nachteil: Er eignet sich nur für E-Bikes, aber nicht für Velos.
Das Gleiche gilt für die zweit- und drittplatzierten Modelle Bosch Connect Module und Track and Protect von It’s my Bike: Sie passen nur auf E-Bikes, nicht aber auf Velos.
Ein GPS-Tracker für Velos überzeugt ebenfalls – aber nicht beim Preis
Der beste Tracker für Velos im Test ist der Bike Finder Gen2 Tracker. Er kostet 189 Franken. Hinzu kommen – wie bei allen GPS-Modellen – zusätzliche Abokosten. Über fünf Jahre gerechnet summieren sich die Kosten auf stolze 368 Franken.
Dafür bietet er eine deutlich bessere Ortung und das exaktere Live-Tracking als die nächst platzierten Tracker Knog Scout Bike Alarm & Finder oder der Apple Air Tag.
Tags ohne GPS sind generell schwächer – dafür billiger
Das ist systembedingt: Knog, Apple oder auch der Galaxy Smartag 2 von Samsung arbeiten nicht mit GPS und SIM-Karte, sondern senden ihren Standort über kompatible Handys in der Nähe. Fehlen diese, gibt es kein Ortungssignal. Während Tags in dicht besiedelten Gebieten durchaus funktionieren, taugen sie auf dem Land weniger. Dafür sind sie mit Kosten von knapp 50 bis 70 Franken viel günstiger.