«Der Wirkstoff Tricyclazol wird nicht genehmigt.» So hat es die EU vor zwei Jahren in einer Verordnung entschieden. Der US-Chemiekonzern Dow Agrosciences wollte das Pilzgift in Europa einführen. Doch die Behörden befanden, dass Dow nicht nachweisen konnte, dass der Stoff gesundheitlich unbedenklich ist. Deshalb ist er in der EU verboten, wie auch in der Schweiz.
Seit letztem Jahr sind deshalb nur noch kleinste Spuren von Tricyclazol im Reis erlaubt. So wenig, dass es im Reis auch in Labortests nicht mehr nachweisbar sein sollte.
Zugelassene Höchstmenge überschritten
Der Test von «Kassensturz» und vom Westschweizer Konsumentenmagazin «A Bon Entendeur» zeigt, dass drei Produkte mehr Tricyclazol enthalten, als heute erlaubt wäre: Qualité&Prix Langkornreis, die Eigenmarke von Coop, M-Classic Langkornreis Carolina von Migros und die Manor-Eigenmarke Everyday Langkornreis Parboiled.
Dennoch ist der Reis legal im Verkauf in der Schweiz. Das liegt an den langen Lagerzeiten. Coop schreibt zu den Resultaten: «Der Reis wurde im Januar 2017 importiert und entspricht den damals gültigen Richtwerten.» Migros und Manor schreiben, ihr Reis im Test stamme aus der Ernte 2016.
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Erfreulich: Es gibt auch Reisprodukte, die gar keine Pestizide enthalten. In acht von zwölf getesteten Langkornreis-Produkten aus dem Detailhandel wies das Labor kein Pflanzengift nach (siehe Testtabelle).