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«Espresso Aha!»: Weshalb kann man Banknoten nicht kopieren?
Aus Espresso vom 25.11.2019. Bild: keystone
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Geheimnisvoller Kopierschutz Weshalb kann man Banknoten nicht kopieren?

Omron-Ringe blockieren Kopiergeräte.

Wer eine Schweizer Banknote mit einem Farbkopierer zu vervielfältigen versucht, wird mit Sicherheit überrascht: Der Kopiervorgang kann nicht gestartet werden und anstelle einer Kopie spuckt das Gerät ein weisses Blatt Papier mit einer Internetadresse aus. Unter der Adresse www.rulesforuse.org informiert die Arbeitsgruppe der Notenbanken über Fälschungsbekämpfung und rechtliche Aspekte rund um Falschgeld.

Die SRF-Digitalredaktion hat versucht eine Banknote zu drucken. Das kam raus:

Wie funktioniert der Kopierstopp?

Wie ist es technisch möglich, den Kopierer dazu zu bringen, seinen Dienst zu verweigern? Die Schweizerische Nationalbank hüllt sich in Schweigen. Bekannt ist aber, dass das japanische Technologie-Unternehmen Omron vor bald 30 Jahren diesen Kopierschutz entwickelt hat. Dabei lösen ein paar kleine Kreise – die sogenannten Omron-Ringe – beim Kopierer einen Stopp-Befehl aus.

«Espresso Aha!»

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Es wird allgemein davon ausgegangen, dass diese Ringe ein Muster ergeben, das vom Kopierer erkannt und als Folge davon der Kopiervorgang verhindert wird. Der genaue technische Vorgang ist streng geheim. Experten vermuten, dass nicht einmal die Hersteller der Kopiergeräte genau wissen wie der Kopierschutz vor sich geht. Das System wird auch von anderen Landesbanken genutzt, zum Beispiel beim Euro, beim Dollar oder beim japanischen Yen.

«Privatsphäre bleibt gewährleistet»

Wie die Leiterin der Medienstelle der Schweizerischen Nationalbank SNB, Claudia Aebersold, gegenüber der Konsumentensendung «Espresso» erklärt, kann die Erkennungs-Software für die Omron-Ringe keine Rückschlüsse auf den Standort des Kopiergerätes und dessen Benutzer ziehen. «Die Privatsphäre der Konsumenten ist gewährleistet.»

Noten kopieren gilt als Straftat

In der Schweiz gilt das Kopieren von Banknoten als Straftat. Das Strafgesetzbuch sieht auch für das Nachmachen von Banknoten ohne Fälschungsabsicht Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren vor. Das gilt aber nur, wenn die Kopie der Note tatsächlich mit einem echten Geldschein verwechselt werden könnte. Abbildungen sind dann zulässig, wenn das Wort «SPECIMEN» gross und deutlich auf die Note gedruckt ist und dazu noch ein weiteres Unterscheidungsmerkmal besteht.

Banknoten
Legende: Nicht strafbar ist es, wenn sich die Note deutlich vom Original unterscheidet, z.B. durch den Aufdruck «SPECIMEN». SNB/Fotomontage SRF Digital

So wenig Falschgeld wie seit Jahren nicht mehr

Die Schweizer Banknoten gelten als die sichersten der Welt. Gemäss Angaben der Schweizerischen Nationalbank wurde 2018 so wenig Falschgeld sichergestellt wie seit Jahren nicht mehr. Beim Bundesamt für Polizei wurden im vergangenen Jahr 2000 falsche Schweizer Banknoten gezählt. Pro Million echter Geldscheine die im Umlauf sind, werden vier bis sechs gefälschte Noten gezählt, was einer Falschgeldquote von 0,005 Promille entspricht.

Kopieren mit älteren Geräten noch möglich

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Der Kopierschutz-Mechanismus mit den «Omron-Ringen» funktioniert aber nicht durchwegs bei allen Kopiergeräten. Findige «Espresso»-Hörerinnen und -Hörer haben die Probe aufs Exempel gemacht und mindestens teilweise auch neue Schweizer Banknoten noch kopieren können. Es sind vor allem ältere Kopiergeräte, die Kopieraufträge mit Banknoten noch «anstandslos» ausführen. Ebenfalls geschützt sind neuere Drucker, welche Druckaufträge von gescannten Fotos von Banknoten ebenfalls verweigern.

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