Bis zu seinem leuchtenden Finale lebt das Glühwürmchen zuerst rund zwei Jahre als Larve, die für ihr Leben gerne frisst – ganz im Gegensatz zu ihren ausgewachsenen Artgenossen. Der Druck ist auch relativ hoch. Die Glühwürmchen-Larve muss gehörig zuschlagen, um sich genügend Fettreserven für sein Leben als ausgewachsenes Glühwürmchen anzulegen. Nach der Verpuppung lebt das Glühwürmchen nämlich nur noch von Luft und Liebe.
Schleimige Leibspeise
Glühwürmchen-Larven sind ziemlich wählerische Esser: Sie mögen nur Schnecken. Dafür aber Schnecken aller Art, egal ob mit oder ohne Haus. Dieser Menuplan ist ziemlich spektakulär, wenn man sich vorstellt, dass Schnecken um ein Vielfaches grösser sind als Glühwürmchen-Larven. Doch wurde eine Schnecke erst mal als Opfer ins Auge gefasst, hat sie so gut wie keine Chance mehr zu überleben.
Die Jagdmethode der Larve ist ziemlich dreist: Der schleimigen Schneckenspur folgend, pirscht sich die Larve an ihr Opfer heran. Handelt es sich dabei um eine Häuschenschnecke, kann es sein, dass es sich die Larve auf deren Häuschen bequem macht und noch kurz mitreitet, ohne dass die Schnecke merkt, dass ihr der Tod wortwörtlich im Nacken sitzt. Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, überwältigt die Larve die Schnecke mit mehreren Giftbissen. Auf ihren kurzen Beinchen kann die Larve den vergleichsweise schweren Leckerbissen sogar in Deckung schleppen, wo er dann in stundenlangem Kauen innerhalb eines Tages aufgefressen wird.
Schnecken und andere Bedürfnisse
Glühwürmchen kann man nicht ansiedeln. Doch es kommt durchaus vor, dass sie von selber einen neuen Lebensraum für sich entdecken. Wer seinen Garten für Glühwürmchen fit machen möchte, muss auch Schnecken tolerieren.
Zudem ist es wichtig, keine chemischen und synthetischen Pflanzenschutzmittel zu verwenden. Trockenmauern, Stein und Asthaufen, sowie Hecken mit einheimischen Sträuchern machen den Garten für Glühwürmchen besonders attraktiv.
Auch sollte man das Gras während der Glühwürmchen-Hauptzeit im Juni und Juli möglichst nicht mähen. In der Nacht muss es dunkel sein, damit das Leuchten der kleinen Käfer so richtig zur Geltung kommt und sich Männchen und Weibchen zur Paarung finden.