- Die ZSC Lions haben die Playoff-Halbfinals mit einem 3:2-Auswärtssieg nach Verlängerung in Freiburg in Angriff genommen.
- Denis Malgin erzielt das entscheidende Tor in der 2. Verlängerung (82. Minute).
- Der EV Zug legt in der anderen Serie gegen den HC Davos zuhause vor.
In Spiel 3 und Spiel 5 in der Viertelfinal-Serie gegen Lausanne hatte sich Gottéron zuhause in der Verlängerung durchgesetzt. Gegen die ZSC Lions verpassten die «Drachen» den «Overtime-Hattrick». Stattdessen schnappten sich die Zürcher in der Saanestadt vor 8934 Zuschauern das Break. Das Game-Winning-Goal gelang Denis Malgin in der 82. Minute:
- Nach einem erfolglosen Angriff des Heimteams geht's schnurstracks in die andere Richtung: Malgin zieht nach einem Querpass von Maxim Noreau direkt ab und bezwingt Gottéron-Schlussmann Reto Berra.
Zum Auftakt der 1. Overtime hatten die Zürcher zuerst leichte spielerische Vorteile, ohne zwingende Torchancen kreiert zu haben. Nach etwas mehr als 70 Minuten schalteten die Gastgeber einen Gang höher: Mauro Jörg blieb der Siegesjubel gleich zweifach im Hals stecken. Kurz darauf löste auf der Gegenseite Malgin bange Sekunden für die Heimfans aus. Minuten später avancierte er dann doch noch zum «Gottéron-Schreck».
Wilder Start – und dann wird's zahm
Zu Spielbeginn hatten die beiden Mannschaften mit offenem Visier gekämpft. Die defensiven Fesseln blieben in der Kabine. Und so kam es wenig überraschend, dass bereits nach 6 Minuten 2 Tore gefallen waren.
Denis Hollenstein liess die riesige Mehrheit in der BCF-Arena schon früh verstummen (5.), doch die Reaktion der Hausherren kam sofort und vehement: Chris DiDomenico glich nur 28 Sekunden später aus. Danach wurden die Torchancen rarer, hemmungslos ging's trotzdem weiter, was sich in 7 kleinen Strafen zwischen der 8. und der 20. Minute niederschlug.
Es waren 20 furiose Minuten – und sie dürften den beiden Trainern – im Gegensatz zu den Zuschauern – nicht gefallen haben. Tatsächlich verlor das Spiel im 2. Durchgang merklich an Verve: Diszipliniert und mit so wenig Risiko wie möglich neutralisierten sich die Akteure auf dem Eis. Eine der wenigen Chancen vergab Andrej Bykow aus kurzer Distanz (23.).
Gottéron gleicht zweimal aus
Im 3. Drittel stand Freiburgs Raphael Diaz doppelt im Fokus. Der 36-Jährige liess sich nach 50 Sekunden die Scheibe abluchsen, die «Löwen» rochen Lunte: Denis Malgin bediente Sven Andrighetto, der völlig alleine vor Berra eiskalt blieb und auf 2:1 stellte.
Diaz machte seinen Fauxpas aber keine 10 Minuten später wieder vergessen: Nach einem sehenswerten Sololauf zwang er Lions-Hüter Ludovic Waeber zu einem Abpraller, den Samuel Walser zum 2:2 verwertete (49.). Waeber ersetzte den kranken Jakub Kovar.
Gottéron, das in der regulären Spielzeit ein Schussverhältnis von 32:17 aufwies, schrammte in der 57. Minute am neuerlichen Rückstand vorbei: Zürichs Marco Pedretti scheiterte nach einem Konter in Unterzahl an Berra.