Bei der 4. Teilnahme an einem Playoff-Final hat es geklappt. Nach den Niederlagen 2008 gegen die ZSC Lions (2:4), 2010 gegen den SC Bern (3:4) und 2021 gegen den EV Zug (0:3) sicherte sich Genf-Servette in dieser Saison dank einem 4:3-Erfolg in der umkämpften Finalserie gegen den EHC Biel den ersten Meistertitel der Klubgeschichte.
Ihre Ambitionen hatten die Genfer bereits in der Regular Season eindrücklich unterstrichen. Mit 101 Zählern holten sie sich vor dem punktgleichen Biel erstmals überhaupt den Qualifikationssieg. Dabei überragte das Team von Trainer Jan Cadieux vor allem mit seiner Offensive. Mit 185 Toren, was einem Wert von 3,56 Treffern pro Spiel entspricht, war Genf am produktivsten.
Überragende Ausländer
Entscheidenden Anteil an der grossen Torausbeute hatte die starke Ausländerfraktion. 99 Treffer und damit mehr als die Hälfte aller geschossenen Tore ging auf ihr Konto. Und dies, obwohl Star-Verteidiger Sami Vatanen lange verletzt fehlte und in der Qualifikation nur gerade 13 Partien bestreiten konnte. Im Showdown am Donnerstag lenkte der 31-Jährige mit 2 frühen Treffern die «Belle» in für seine Farben gewünschte Bahnen.
Die zuvor lange Absenz Vatanens machten seine Ausländer-Kollegen Linus Omark, Valtteri Filppula, Daniel Winnik, Teemu Hartikainen und Henrik Tömmernes aber mehr als vergessen. Jeder dieses Quintetts verbuchte in den 52 Qualispielen 43 und mehr Skorerpunkte, alle waren in der Skorerliste in den Top 15 vertreten. Tömmernes war mit 43 Zählern der klar beste Verteidiger der Liga.
Nicht nur in Sachen Toren und Ausländern war Genf-Servette Spitze. Mit einer Erfolgsquote von 28,14 Prozent hatten «Les Grenat» das beste Powerplay. Zudem gewannen sie mit 52,45 Prozent die meisten Bullys der Liga.
Stärken auch in den Playoffs ausgespielt
In den Playoffs setzte Genf den guten Lauf unbeirrt fort. Auf dem Weg in den Final schalteten die «Adler» im Viertelfinal den HC Lugano (4:2 Siege) und im Halbfinal mit dem EV Zug den Meister der letzten beiden Jahre aus (4:1 Siege).
Auch in der entscheidenden Meisterschaftsphase waren sie in mehreren Statistiken die Nummer 1: am meisten Schüsse auf das gegnerische Tor (34,28 pro Spiel), die meisten Playoff-Tore (53), wiederum die beste Bully-Quote (52,72 Prozent) und nicht zuletzt das beste Unterzahlspiel (90,91 Prozent).
Die Ausländer nahmen auch in den Playoffs tragende Rollen ein. Omark, Vatanen, Tömmernes, Filppula und Hartikainen sammelten alle jeweils 10 und mehr Skorerpunkte. Dass aber nicht nur die ausländischen Spieler auf dem Weg zum grossen Triumph für die Musik sorgten, bewies Tanner Richard. Mit 3 Toren und 11 Assists ist der Schweizer Stürmer der zweitbeste Skorer in den Playoffs hinter Toni Rajala (10/5).
Mayer als zuverlässiger Rückhalt
Mit Robert Mayer konnten sich die Genfer im Kampf um den Titel zudem auf einen Torhüter in Bestform verlassen. Er führte seine Mannschaft mit einer Fangquote von 93,43 Prozent zum Erfolg. Mayer überzeugte aber nicht nur mit seinen Paraden. Im Viertelfinal gegen Lugano machte er beim 5:2-Erfolg in Spiel 6 gar mit dem letzten Treffer der Partie den Halbfinal-Einzug der Genfer definitiv perfekt.