- Der Genf-Servette HC erringt in der National-League-Saison 2022/23 seinen 1. Meistertitel in der 118-jährigen Klubgeschichte.
- In der Playoff-Finalserie gegen Biel verwerten die Calvinstädter ihren 2. Matchpuck und reüssieren im 7. Spiel mit 4:1.
- Bei der «Belle» in Les Vernets ist das Team von Headcoach Jan Cadieux von Beginn weg hellwach und liegt dank einer Doublette Sami Vatanens schon nach 8 Minuten 2:0 vorn.
Genf gestaltete den Auftakt im Final-Showdown so, als hätte es seine Ambitionen nochmals in aller Deutlichkeit untermauern wollen. Der Quali-Sieger wirkte geradezu geladen – und im Gegensatz zu den Gästen aus dem Seeland punktgenau parat. Diese Vehemenz vs. Zaghaftigkeit mündete innert 213 Sekunden in eine frühe 2:0-Führung.
In der 4. Minute eröffnete Sami Vatanen das Skore. Der Finne war bereits in der eigenen Zone lanciert worden, zum Schluss seines schwindelerregenden Sololaufs über den ganzen Rink musste auch EHCB-Keeper Harri Säteri kapitulieren. In doppelter Überzahl legte Vatanen, der in diesem Playoff-Final zuvor erst einen Skorerpunkt gesammelt hatte, prompt das 2:0 nach (8.).
Zumindest bis zur 24. Minute konnte sich Biel, das 5 Tage zuvor an gleicher Stätte eine 1:7-Abreibung kassiert hatte, etwas aus dem Würgegriff der Platzherren lösen. Dann schlug es in der nahen Ecke hinter Säteri zum 3. Mal ein. Ein unglücklicher Scheibenverlust Fabio Hofers stand am Ursprung des 3:0 – erzielt durch Daniel Winnik auf überragenden Pass von Vincent Praplan.
Ein allzu kurzes Strohfeuer
Captain Gaëtan Haas höchstpersönlich sandte exakt zur Spielmitte ein längst fälliges Lebenszeichen aus und verkürzte aus der Drehung heraus auf 1:3 für die Equipe von Cheftrainer Antti Törmänen. Kurz darauf kassierte Marc-Antoine Pouliot die erste Genfer 2-Minuten-Strafe, mittlerweile zunehmend stabilere Seeländer konnten daraus aber kein Kapital schlagen.
Wenn auch nicht mit der gleichen Durchschlagskraft wie am vergangenen Samstag im Duell Nummer 5 spielten die «Adler» diesen letzten Akt souverän runter. Den Schlusspunkt markierte Teemu Hartikainen mittels Shorthander (51.). Die beneidenswerte Heimstärke der Mannschaft von Jan Cadieux war am Ende einer ausgeglichenen Finalserie das Zünglein an der Waage: Die Calvinstädter entschieden vor eigenen Rängen 9 von 10 Playoff-Partien sowie über die komplette Saison hinweg 27 von 36 Matches für sich.
Abermals waren 7135 Zuschauerinnen und Zuschauer in der ausverkauften Les-Vernets-Halle Zeuge des Meistertitels für die Romands. La Chaux-de-Fonds als letzter Westschweizer Titelträger im Jahr 1973 ist nun abgelöst. Genf war in seinem 118-jährigen Bestehen bislang noch überhaupt nie Schweizer Meister geworden. Biel dagegen verpasste es, seine titellose Durststrecke seit 1983 zu beenden.