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EVZ-Sportchef zur Trainerwahl Kläy: «Wir suchten keinen Klon von Dan Tangnes»

Die Zuger Verantwortlichen sind «überzeugt, dass Michael Liniger alle nötigen Attribute» mitbringt. Deshalb beförderten sie den 45-Jährigen auf die nächste Saison hin vom Assistenten zum Cheftrainer.

Noch vor Jahresende und knapp einen Monat nach Bekanntgabe des Abgangs von Trainer Dan Tangnes stellte der EV Zug die Weichen für die Zukunft. Michael Liniger (45) wird nach der laufenden National-League-Meisterschaft als Chef an der Bande installiert und eine neue Ära bei den Zentralschweizern einläuten. Denn der gleichaltrige Norweger wirkt in seiner bereits 7. Saison und reicht im Frühling 2025 den Stab an seinen aktuellen Assistenten weiter.

«Wir suchten keinen Klon von Dan Tangnes», betonte Reto Kläy am Montagabend wenige Stunden nach der Publikation der Trainerpersonalie im Vorfeld des Heimspiels gegen Gottéron (1:2) . Vielmehr legt die Führung Wert auf eine Person, «die unsere Philosophie vertritt und eine eigene Handschrift reinbringt».

Der Sportchef präzisiert den Auftrag seitens des Klubs: «Es geht darum, die Spieler besser zu machen, Junge einzubauen und am Schluss auch noch erfolgreich zu sein und Titel zu gewinnen.» Basierend auf diesen Ansprüchen wurde ein Anforderungsprofil erstellt, bei dem sich Liniger durchgesetzt habe. «Wir wissen, wo die Organisation hinwill. Also ging es darum, einen fähigen Mann zu suchen. Bei ihm sind wir überzeugt, dass er all die nötigen Attribute mitbringt», sagte Kläy.

Zwei Männer in Anzügen betrachten ein Tablet.
Legende: Wird schon bald aus seinem Schatten treten Michael Liniger (rechts) beerbet auf nächste Saison hin Dan Tangnes als Chef an der Bande beim EV Zug. freshfocus/Martin Meienberger

Die fehlende Erfahrung lässt sich wettmachen

In zwei Punkten könnte Linigers Ernennung auf den ersten Blick mit Fragezeichen behaftet sein. Doch Kläy zerstreut diese Bedenken:

  1. Liniger bringt keine Erfahrung als Headcoach in der höchsten Liga mit.
    «Wir sind daran interessiert, was jemand in Zukunft zu leisten imstande ist und dass er das nötige Rüstzeug mitbringt. Da ist die Vergangenheit sekundär», entgegnet der Sportchef. Die Erfahrung könne er sich weiter aneignen. Zudem gehe es auch darum, jemandem eine Chance zu geben. «Ich würde unseren Schritt nicht als mutig bezeichnen. So war damals auch Tangnes eine frische Kraft.»
  2. Als Assistent bekleidet Liniger eine ganz andere Rolle im Team und hat auch einen anderen Zugang zu den Spielern.
    Kläy geht damit einig, dass die beiden Funktionen verschieden sind und der Emmentaler künftig in eine neue Rolle schlüpfen müsse. Bislang war er auch das Sprachrohr der Spieler. «Als Chef aber muss er Entscheidungen treffen. Im Endeffekt geht es um Fach- und vor allem um Sozialkompetenz.» Wenn die gegeben sei, könne man den Übertritt vom Co- zum Headcoach meistern.

National League in der Übersicht

SRF zwei, Sportflash, 24.12.2024 00:50 Uhr ; 

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