Ausgerechnet ein Freiburger war es, der den ZSC Lions am Freitag den perfekten Start in den Playoff-Halbfinal gegen Gottéron bescherte. Ludovic Waeber sprang als Feuerwehrmann für den kurzfristig krankgemeldeten Jakub Kovar ein und zeigte bei seinem ersten Playoff-Einsatz der Saison eine grundsolide Leistung. Der 25-Jährige wehrte 36 der 38 Torschüsse von Freiburg ab und schuf so die Basis zum 3:2-Erfolg nach Verlängerung.
Kommt Kovar zurück, ist gut – sonst auch
Dass er in Halbfinal-Spiel 1 zwischen den Pfosten stehen würde, hatte Waeber erst am Morgen vor der Partie erfahren. Und ob er auch am Sonntag im Hallenstadion wieder das ZSC-Gehäuse hüten wird, wusste der Gottéron-Junior nach dem ersten Sieg noch nicht. Sollte Kovar rechtzeitig wieder fit sein, ist zu erwarten, dass Waeber dem Tschechen trotz der starken Leistung am Freitag wieder Platz machen muss.
Gewissermassen ist es ein Luxusproblem, welches die Zürcher aktuell auf der Goalie-Position auf Trab hält. Kovar erwischte im Viertelfinal gegen Biel zwar keinen guten Start in die Serie, steigerte sich ab Spiel 3 aber markant. Schliesslich hatte der ältere Bruder von Zugs Jan Kovar einen wesentlichen Anteil daran, dass der ZSC die Hürde Biel trotz 0:2- und 2:3-Rückstand in der Serie noch überspringen konnte.
Waeber und Playoffs, das passt
Nach dem erfolgreichen Halbfinal-Start haben die Lions nun auch Gewissheit, dass es im «Notfall» auch mit dem Backup-Goalie funktioniert. Dass er eine Serie für sein Team entscheiden kann, bewies Waeber bereits in seiner ersten Saison beim ZSC.
Letztes Jahr führte er die Zürcher gegen Lausanne in den Halbfinal. Die Lions entschieden die Serie mit 4:2-Siegen für sich, Waeber feierte dabei nicht weniger als 3 Shutouts. Obschon die Mannschaft von Coach Rikard Grönborg in der Runde der letzten 4 sang- und klanglos mit 0:3 an Genf-Servette scheiterte, brachte es Waeber über die gesamten Playoffs auf eine starke Fangquote von 93,2 Prozent.
Gegen Biel lagen die ZSC Lions nach 2 Partien 0:2 im Hintertreffen, gegen Freiburg könnten sie nun auf 2:0 erhöhen. Scheitert dieses Unterfangen, dürfte es kaum an der Goalie-Leistung liegen – egal wer letztendlich im Tor steht.