Zwischen 2010 und 2019 stemmte der SC Bern gleich 5 Mal den Meisterpokal in die Höhe und war die unangefochtene Nummer 1 im Schweizer Eishockey. Von diesem Ruhm ist der SCB inzwischen weit entfernt. Am Mittwoch besiegelte Fribourg-Gottéron im entscheidenden 7. Spiel das Berner Playoff-Aus im Viertelfinal.
Es ist bereits die 3. Saison in Serie, in der die «Mutzen» an der ersten Playoff-Hürde scheitern. Und mehr: Seit dem letzten Meistertitel in der Spielzeit 2018/19 hat Bern keine einzige Playoff-Serie mehr gewonnen – ein ungenügendes Zeugnis für einen Klub, der ganz andere Ansprüche hegt.
Saison | Quali | Playoffs |
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2024/25 | 3. | Viertelfinal |
2023/24 | 5. | Viertelfinal |
2022/23 | 8. | Viertelfinal |
2021/22 | 11. | - |
2020/21 | 9. | Viertelfinal |
2019/20 | 9. | Keine Playoffs wegen Covid-19 |
2018/19 | 1. | Meister |
Gute Quali nichts wert
Der 3. Platz in der Qualifikation nährte die Hoffnungen von Mannschaft, Klub-Verantwortlichen und Fans auf erfolgreiche Playoffs. Entsprechend tief sitzt der Stachel nach dem frühestmöglichen Ausscheiden. «Es ist extrem schwer zu verkraften», sagte etwa Simon Moser. Für den SCB-Leitwolf ist klar, dass es in Spiel 7 eine mentale Angelegenheit war. «Der Anfang war gut. Doch im 2. Drittel haben wir komplett den Faden verloren und gaben alles aus der Hand, was wir uns in den beiden Spielen zuvor zurück erkämpft hatten.»
Trotz der besten Regular Season des SCB seit 6 Jahren fällt das Schlussfazit Mosers negativ aus: «Letztendlich wird eine Saison an den Playoffs gemessen. Da sind wir im Viertelfinal ausgeschieden. Für mich ist es deshalb keine gelungene Saison.»
Ein anderer Berner Führungsspieler, Tristan Scherwey, blies ins gleiche Horn: «Wir haben eine gute Quali gespielt. Aber damit kannst du dir nichts kaufen», haderte Scherwey. Der Stürmer bemängelte, dass man Freiburg im 7. Spiel zu einfache Tore ermöglicht habe. Von fehlendem Biss geschweige denn Engagement will Scherwey nichts wissen: «Wir haben alles gegeben und immer an uns geglaubt. Nun sind wir gescheitert, das ist frustrierend.»
Aufholjagd vom 1:3 zum 3:3 war (zu) teuer
Trainer Jussi Tapola seinerseits konstatierte, dass seinem Team in der «Belle» womöglich etwas der Saft ausging: «Vielleicht haben uns die letzten beiden Spiele, in denen wir einen Rückstand aufholen mussten, zu viel Energie gekostet.» Der Hauptgrund für das Ausscheiden sei jedoch der starke Gegner gewesen, so der Finne: «Freiburg hat verdient gewonnen. Ich muss dem Team und dem Coaching-Staff gratulieren. Sie haben es uns schwer gemacht, vor das Tor zu kommen. Ihre starke Defensive war der Schlüssel für das Weiterkommen», bilanzierte Tapola.
Auch der Berner Coach stieg nach der äusserst soliden Qualifikation mit entsprechend grossen Erwartungen in die Playoffs. Umso mehr schmerzt nun das abrupte Out: «Es tut weh. Doch das ist Teil des Sports. Deshalb ist es so schön, wenn man gewinnt.»