Die Waadtländer konnten in den bisherigen Playoffs als Qualifikationssieger nicht vollends überzeugen, doch eines muss man ihnen lassen. Wenn es sein musste, waren sie immer zur Stelle. Im Viertelfinal, als man gegen die SCL Tigers überraschend in ein entscheidendes 7. Spiel musste, wurde Lausanne nicht nervös und wies die Emmentaler mit 6:2 in die Schranken.
Und auch im Halbfinal gegen das sich im Aufwind befindende Fribourg-Gottéron lieferte man unter Druck. Dabei war das Team von Geoff Ward fast schon ausgeschieden. Als man mit 1:3 in der Serie zurücklag und in Spiel 5 bis zum Schlussdrittel im Hintertreffen war, drehte der letztjährige Playoff-Finalist mit dem Rücken zur Wand auf und entschied in der Folge den Halbfinal dank 3 Siegen und 11:2 Toren noch für sich.
15 ZSC-Heimsiege in Serie
Auch im Final befanden sich die Romands bereits in einer ähnlichen Drucksituation. Beim Stand von 0:2 in der Serie musste im 3. Spiel vor heimischer Kulisse dringend ein Sieg her. Und dieser kam dank einem überragenden Théo Rochette auch zustande. Wollen die Lausanner nun erstmals in ihrer Klubgeschichte zum ganz grossen Wurf ansetzen, war das aber nur ein kleiner Schritt.
Denn der starke ZSC führt nach wie vor mit Break und dies ist nicht zu unterschätzen. Im letztjährigen Final setzten sich die Zürcher in einer umkämpften Serie mit 4:3 durch, wobei sämtliche Duelle an das Heimteam gingen. Insgesamt haben die Lions bei ihrem Lauf zum Titel im letzten Jahr und in den diesjährigen Playoffs alle 15 Heimspiele gewonnen.
Biel als letzter Eroberer der Swiss Life Arena
Die letzte Playoff-Heimniederlage der Zürcher datiert aus dem Jahr 2023, als man Biel im Halbfinal chancenlos mit 0:4 unterlag und die beiden Partien vor eigenem Anhang mit 0:4 und 3:5 verlor. Es waren denn auch die beiden einzigen Heimniederlagen in den Playoffs, die der ZSC in seiner neuen Arena in Zürich-Altstetten bislang erlitten hat.
Auch für Lausanne sieht die Bilanz in der Swiss Life Arena nicht gerade rosig aus. Seit der Eröffnung des Stadions im Jahr 2022 hat Lausanne bei 11 Gastspielen 8 Mal verloren und dabei 7 der letzten 8 Partien. Immerhin: Beim einzigen Auswärtsspiel im bisherigen Playoff-Final waren die Waadtländer nahe dran. Nach einem starken Startdrittel lag man in Führung und am Ende musste man sich erst in der Verlängerung geschlagen geben.
Zwar hat Lausanne im Viertelfinal bewiesen, dass es auch einen 1:3-Rückstand drehen kann. Doch wenn die Zürcher am Dienstag im wichtigen 4. Spiel ihren 16. Playoff-Heimsieg in Serie einfahren sollten, dürfte der Meisterpokal dem in der Breite so stark aufgestellten Team um Sven Andrighetto, Denis Malgin und Co. kaum mehr zu nehmen sein.