Erst 19,8 Sekunden vor Schluss schoss Grégory Hofmann den EVZ am Donnerstag in die Verlängerung. Sein Treffer zum 1:1 gegen Davos gibt allerdings auch nach dem geschafften Finaleinzug (2:1 n.V.) zu reden.
Denn: Bei Hofmanns platziertem Schuss rückte mit Anton Lander noch ein anderer Zuger Spieler in den Fokus. Der schwedische Center stand beim Treffer just vor HCD-Goalie Sandro Aeschlimann, schaute diesen direkt an, nahm ihm damit die Sicht und gleichzeitig jegliche Abwehrchance.
Lander machte mit dem Rücken zum Puck ausserdem einige Bewegungen mit dem Stock, um – so sieht es aus – Aeschlimann abzulenken. Die Frage stellt sich also, ob dies noch regelkonform ist. «Es ist am Limit», sagt Simon Wüst, Schiedsrichter Supervisor des Eishockey-Verbands.
Für die Referees auf dem Eis sei es in Echtzeit aber schwer zu erkennen, ob Lander diese Bewegungen nur wegen des Goalies macht oder weil er den Puck allenfalls ablenken will. Deshalb habe das Tor gezählt.
Dazu kommt, dass eine Coach's Challenge in diesem Fall nicht eingesetzt werden kann: Diese ist nur bei einer Goalie-Behinderung möglich, nicht aber bei unsportlichem Verhalten dieser Art. SRF-Experte Christian Weber konnte das nicht ganz nachvollziehen (siehe Video ganz oben).
«Lander will den Puck nicht ablenken, mit dem Rücken zum Spielfeld sieht er gar nicht, wo die Scheibe ist. Er schaut nur Aeschlimann an», so Weber. Wäre er Schiedsrichter gewesen, hätte er «ganz klar abgepfiffen», weil es unsportliches Verhalten war.