Zum zweiten Mal in Folge kann der Spengler Cup nicht stattfinden – ein harter Schlag für die Organisatoren und die Fans. Nach der kurzfristigen Absage des Turniers stehen viele Fragen im Raum. Wir greifen die 4 Wichtigsten auf:
Wer kommt für den finanziellen Verlust auf?
Nach den bekannt gewordenen Corona-Fällen im Team des HC Davos hat der Kantonsarzt den Riegel vorgeschoben und den Spengler Cup einen Tag vor dem Startschuss abgesagt. Der HCD macht laut Aussagen von Präsident Gaudenz Domenig in einem Watson-Interview einen Umsatz von 11 Millionen Franken mit dem Traditionsturnier. Der Gewinn beträgt gut 2 Millionen Franken – viel Geld für den Rekordmeister, das nun bachab geht.
Es wird sicher ein grosses Loch geben.
Der Spengler Cup steht unter dem Schutzschirm für Publikumsanlässe. Weil dem Turnier die kantonale Bewilligung entzogen wurde, tritt dieser Schutzschirm nun in Kraft. «Wie dieser aber ausgelegt wird, zeigt sich erst in den nächsten Monaten. Wir haben den ganzen Aufwand betrieben und nun keinen Ertrag erhalten. Wie viel in den Schutzschirm reinfällt, können wir noch nicht sagen», erklärte OK-Präsident Marc Gianola. Er fügte aber an: «Es wird sicher ein grosses Loch geben.»
Was passiert mit den Tickets?
Dem HCD entgehen nicht nur Sponsoren- sondern auch Ticket-Einnahmen. Der Traditionsanlass ist ein Garant für ein volles Stadion. Auch wenn mit dem Team Canada der «Liebling» vorzeitig Forfait erklärt hatte und ebenso Ambri, das mit dem Auftritt 2019 viele Sympathien gewonnen hatte, passen musste. Mit «Bern Selection», einem Team mit Spielern von Langnau, Biel und dem SCB, hätte eine neue, spektakuläre Equipe teilgenommen.
Was genau mit den bereits gekauften Tickets geschieht, ist Gegenstand von Abklärungen. «Über das weitere Vorgehen und die verschiedenen offenen Fragen, z.B. auch für bereits gekaufte Matchtickets, wird das OK in den nächsten Tagen informieren», heisst es auf der Webseite des Spengler Cups. Es ist aber davon auszugehen, dass das Geld zurückerstattet wird.
Neben einem Einzelfall vor wenigen Tagen fielen die Tests am 24. Dezember bei einer Vielzahl der Teammitglieder positiv aus.
Wie geht es mit dem HCD weiter?
Mehrere Spieler (die Rede ist von 17) des HC Davos sind positiv auf Covid-19 getestet worden, was schliesslich zur Absage des Spengler Cups geführt hat. Wann und wo sich die Akteure angesteckt haben, konnte noch nicht evaluiert werden.
Wie der Klub schrieb, wurden die Spieler in den letzten Tagen täglich auf Corona getestet: «Neben einem Einzelfall vor wenigen Tagen fielen die Tests am 24. Dezember bei einer Vielzahl der Teammitglieder positiv aus», heisst es in der Medienmitteilung vom 25. Dezember. Dem Team und dem Staff wurde eine vorsorgliche Quarantäne auferlegt. Der HCD schreibt: «Weitere Tests und Abklärungen sind derzeit im Gang.»
Was bedeutet das für die Meisterschaft?
«Was dieser Covid-Ausbruch für Auswirkungen auf den Spielbetrieb in der Meisterschaft haben wird, ist noch offen und wird zu gegebener Zeit kommuniziert», heisst es seitens der Davoser. Der Corona-Ausbruch könnte aber weitreichende Konsequenzen haben und den Spielplan einmal mehr auf den Kopf stellen.
Aufgrund der Inkubationszeit ist es gut möglich, dass der HCD bereits am 23. Dezember auswärts gegen Ajoie mit corona-erkrankten Spielern angetreten ist. Tags zuvor war der EV Zug zu Gast im Bündnerland. Da sich die neue Omikron-Variante rasant ver- und ausbreitet, ist nicht auszuschliessen, dass noch weitere Teams betroffen sind. Seitens der Klubs und des Verbandes hat man bislang aber noch nichts gehört. Fakt ist einzig: Dem Schweizer Eishockey stehen erneut ungemütliche Wochen bevor.