- In der Schweizer WM-Gruppe A verblüffen die Philippinnen mit einem knappen 1:0-Erfolg über die Gastgeberinnen aus Neuseeland.
- Somit erzielen die Südostasiatinnen bei ihrem erst 2. Einsatz an einer Endrunde ihr 1. Tor und bejubeln nach dem 0:2 gegen die Schweiz gleich auch ihre Siegpremiere auf der WM-Bühne.
- Sarina Bolden macht in Wellington in der 24. Minute den Eintrag in die Fussball-Geschichtsbücher möglich. Anschliessend zittern sich ihre Farben zum Coup durch.
In der 93. Minute schnellte der Puls aller Beteiligten nochmals in beträchtliche Höhe. Mit einer Riesenparade machte Olivia McDaniel dank ihrer blitzschnellen Reaktion die Grosschance von Grace Jale zunichte. Sie hielt gegen die Neuseeländerinnen die Null fest, wenig später war das überraschende 1:0 für ihre Filipinas amtlich.
Somit kommen die WM-Neulinge aus Südostasien in ihrem erst 2. Auftritt auf der globalen Bühne zum allerersten «Dreier». Apropos Premieren-Erfolg: Den hatte es auch für die unterlegenen «Kiwis» 5 Tage zuvor zum Turnierstart gegeben. Nur hatten sie stolze 16 Anläufe dafür gebraucht. So gesehen sind sie nicht nur im 2. Vorrundenspiel in Wellington von den Philippinen ausgekontert worden.
Bolden trifft und löst im Team einen Knoten
Mit dem 1. WM-Tor der Geschichte durfte sich Sarina Bolden verewigen. Im Anschluss an einen Freistoss liess sich Betsy Hassett auf der rechten Seite den Ball abluchsen. Die Flanke fand den Kopf der hochgeschossenen Bolden, die aus kurzer Distanz einnicken konnte.
Dieses aufrüttelnde Ereignis in der 24. Minute veränderte die Dynamik der Begegnung vor ausverkaufter Kulisse mit 31'000 Zuschauenden zunächst komplett. Die eigentlich dominant ins Spiel gekommenen «Swanz» verloren etwas den Faden. Die Südostasiatinnen dagegen traten nun plötzlich mit einem anderen Selbstverständnis auf und zeigten sich auch in der Offensive präsent.
Neuseeland rennt vergeblich an
Halbzeit 2 offenbarte dann wieder ein gegensätzliches Gesicht: Nach der Pause und einer weiteren knappen Viertelstunde Anlaufzeit nahm der Druck der Gastgeberinnen merklich zu. Das Team von Trainerin Jitka Klimkova gewann die Kontrolle über das Spiel komplett zurück – die WM-Debütantinnen vermochten sich kaum mehr aus der Umklammerung ihrer Gegnerinnen zu lösen.
Nach einem Traum-Zuspiel spitzelte Jacqui Hand den Ball nur an den Pfosten (64.). Längst schien der Ausgleich eine Frage der Zeit – und fiel 6 Minuten später. Allerdings nur vermeintlich. Denn dem Einschuss per Kopf von Hand war eine hauchdünne Abseits-Position vorangegangen. Erst der Video Assistant Referee brachte das für die Einheimischen bittere Verdikt zutage.
Neuseeland, das am Donnerstag gegen Norwegen noch unerwartet mit 1:0 die Oberhand behalten hatte, liess weiter nichts unversucht. Das gegnerische Tor blieb für die Gastgeberinnen diesmal aber zugenagelt – da änderte auch die Last-Minute-Gelegenheit in der 93. Minute nichts mehr daran.
So geht es weiter
Der Vorrunden-Abschluss im Pool A steht am Sonntag an. Die Philippinen greifen dann als Aussenseiterinnen gegen Norwegen nach dem Achtelfinal-Ticket, das einem veritablen Coup gleich käme. Neuseeland bestreitet seine «Finalissima» gleichzeitig um 9:00 Uhr Schweizer Zeit in Dunedin gegen die Schweiz.
