Der Gegner
Wo soll man anfangen? Mit Brasilien wartet der 5-fache Weltmeister auf das Team von Murat Yakin. Der letzte WM-Titel der «Seleçao» liegt aber schon 20 Jahre zurück. Dass sich die Schweiz vom scheinbar übermächtigen Gegner nicht verstecken muss, hat sie in der Vergangenheit bewiesen. In den bisherigen 9 Duellen trug die Nati 2 Siege davon und spielte 4 Mal unentschieden. Bei den drei Niederlagen verlor sie nie mit mehr als zwei Toren Differenz. Der letzte Match fand 2018 in Russland ebenfalls in der WM-Gruppenphase statt. Damals gab es im Auftaktspiel ein 1:1.
Die Umstände
Nach dem «Mittagsspiel» gegen Kamerun darf die Nati nun am Abend ran. Die Partie gegen Brasilien wird um 19 Uhr Ortszeit angepfiffen und findet im einzig nicht klimatisierten Stadion statt. Weil das «Stadium 974» aber direkt am Meer liegt, verfügt es über eine «natürliche Belüftung». Obwohl es in Doha in den letzten Tagen wieder wärmer geworden ist, dürfen sich die Nati-Akteure auf angenehme Bedingungen freuen.
Der Differenz-Spieler
Viel war vor der WM spekuliert worden: Wie fit wird Xherdan Shaqiri nach seiner langen Wettkampfpause in seine 4. WM steigen? Das erste Spiel gegen Kamerun lieferte nur bedingt Antworten. War Shaqiri in der 1. Halbzeit kaum zu sehen, so zeigte er nach dem Seitenwechsel, was ihn auszeichnet: Er legte das 1:0 durch Embolo perfekt auf.
Es war ein weiterer Beweis seiner Klasse und Beleg dafür, dass der 31-Jährige ein Turnierspieler ist: Shaqiri war an der Hälfte der letzten 24 Schweizer Tore bei Grossanlässen beteiligt: Er schoss 8 Treffer und lieferte 4 Assists. Wird er sich am Montag wieder ins Rampenlicht spielen? Shaqiri wird dann sein 11. WM-Spiel bestreiten – so viele wie kein anderer Schweizer vor ihm.
Der grosse Abwesende
Nein, Weltmeisterschaften bringen Neymar bislang kein Glück. 2014 bei der Heim-WM? Schwere Rückenverletzung im Viertelfinal gegen Kolumbien. 2018 in Russland? Aus in der Runde der letzten Acht gegen Belgien. 2022 sollte nun endlich die WM für «Ney» werden – doch nun verletzte er sich bereits im ersten Spiel am Knöchel. Wie lange der Ausnahmefussballer ausfallen wird, ist noch unklar. Neben Neymar fehlt auch Abwehrmann Danilo.
Die voraussichtliche Aufstellung
Hält Yakin an seiner Startelf gegen Kamerun fest? Es deutet wenig darauf hin, dass er viele Änderungen vornehmen wird. Auch ein Systemwechsel scheint kein Thema zu sein, wie Yakin an der Medienkonferenz zu Protokoll gab. Auf die Frage, ob man mit einem 3-5-2 allenfalls die Aussenverteidiger, speziell Ricardo Rodriguez, unterstützen könnte, entgegnete Yakin: «Man kann auch mit schnellen Spielern auf der Seite schlecht aussehen, wenn das Timing nicht stimmt.» Ihm gefalle auch die etwas offensivere Rolle von Granit Xhaka: «Hätten wir ihn gegen Kamerun richtig eingesetzt, wäre er zu 5 bis 6 Torabschlüssen gekommen.» Auf Noah Okafor muss Yakin verletzungsbedingt verzichten.
Schweiz: 1 Sommer; 3 Widmer, 5 Akanji, 4 Elvedi, 13 Rodriguez; 8 Freuler, 10 Xhaka; 23 Shaqiri, 15 Sow, 19 Vargas; 7 Embolo.
Die Stimmen zum Spiel
- Murat Yakin: «Ich freue mich schon seit der Auslosung auf dieses Spiel. Ich habe schon früher in der Schule Vorträge über Brasilien gehalten, ich bin nicht zuletzt wegen dieses Teams Fussballer geworden.»
- Xherdan Shaqiri: «Es braucht einen Exploit. Ich hoffe, dass viele Schweizer im Stadion sein werden. Wir wollen zusammen mit den Fans dagegenhalten.»