Der letzte Eindruck bleibt hängen: Für die Schweizer Nati bedeutet das nach dem Achtelfinal-Out an der WM in Katar nichts Gutes. Vor allem die 1:6-Klatsche gegen Portugal hallt nun nach – trotz der zuvor starken Vorrunde.
So findet SRF-Experte Beni Huggel zwar auch viele positive Worte, doch das Debakel in der ersten K.o.-Runde steht in seiner Bilanz im Vordergrund. «Trainer Murat Yakin hat das Team mit dem kurzfristigen Systemwechsel überfordert», analysiert Huggel.
Auch Yakin würde diesen Fehler nun wohl gerne korrigieren.
Die Umstellung auf die Dreierkette in der Verteidigung hat nicht funktioniert. «Das wurde nicht mehr trainiert, das wissen wir. Dann ist es natürlich schwierig, dass gleich in einem derart wichtigen Spiel umzusetzen.» Im Nachhinein sei diese Systemänderung darum ein Fehler gewesen. Der 45-Jährige glaubt, dass «auch Yakin das jetzt gerne korrigieren würde – wenn er nochmal die Chance dazu hätte».
Wieso fehlte die Frische?
Was sich Huggel nicht erklären kann, ist die Bereitschaft und Mentalität, die gegen Portugal gefehlt haben: «Das wäre die Basis von jedem erfolgreichen Spiel.» Vielleicht habe das auch einen Zusammenhang mit der mangelnden Physis, die Spieler wirkten nicht mehr so frisch wie in den Gruppenspielen. «Aber es ist unerklärlich für mich, wieso man das mit der Erholung in der Nati nicht hingekriegt hat», sagt Huggel.
Trotzdem (und dank der erfolgreichen Gruppenphase) blickt der SRF-Experte optimistisch in die Zukunft: «Konsequenzen für den Coach oder für die Spieler wird es trotz des Outs keine geben. Das Grundgerüst der Mannschaft ist äusserst gut.»
Für die EM, die schon in anderthalb Jahren in Deutschland steigt, sei man Stand jetzt optimal gerüstet. «Viele Nati-Akteure sind um die 30 Jahre alt, noch im besten Fussball-Alter. Und das Nachwuchs-Reservoir der Schweiz ist gut gefüllt.»