Am Tag nach dem kräfteraubenden 1:1 vor Rekordkulisse im Zürcher Letzigrund im Testspiel gegen die WM-Halbfinalistinnen aus Australien war beim Nationalteam in zweierlei Hinsicht gute Laune angesagt.
- «Wir waren wirklich sehr zufrieden mit dem Spielausgang, auch wenn wir sogar noch hätten gewinnen können», blendete Smilla Vallotto zurück. Die 20-Jährige vom schwedischen Klub Hammarby war bis zu ihrer Auswechslung in der 65. Minute in der Offensive ein Aktivposten, auch wenn ihr das Abschlussglück nicht hold war.
- Zudem sorgte das Alternativprogramm mit einem Zoobesuch für Abwechslung. Gemäss Vallotto wollte das Team zum Abschalten etwas ganz anderes machen und gemeinsam etwas Freizeit geniessen. «Ich war wohl als Kind letztmals im Zoo. Es hat grossen Spass bereitet», sagt sie und erzählt von ihren Lieblingstieren, den Elefanten. Gleichermassen herzig wie kolossal.
Die Basis ist gelegt
Angetan von der Leistung ihrer Schützlinge ist auch Pia Sundhage. Die Partie am Freitagabend entzückt die 64-jährige Nationaltrainerin nach wie vor. Der Auftritt gegen Australien fühle sich noch immer gut an. Er bot Stoff für viele fruchtende taktische Diskussionen. Die Schwedin spricht von einem guten Austausch und wähnt sich entsprechend mit ihrer Auswahl rund 8 Monate vor Beginn der Heim-EM auf dem richtigen Weg.
Der Wille sei da, der Glaube ebenso. «So ist es einfach, mit ihnen zusammenzuarbeiten.» Sundhage fand Gefallen an der Leistung und streicht dabei explizit die Haltung, das Zusammenspiel sowie die Körpersprache auf dem Platz heraus. Sie habe die Spielerinnen gehört und sehr positiv wahrgenommen. Das ist für sie eine gesunde Basis.
Und genau daran möchte die Schweiz nun am Dienstag gegen Frankreich, möglicherweise noch hochkarätigere Gegnerinnen als es jene aus «Down Under» waren, anknüpfen. «Ich hoffe, dass wir all diese Dinge nochmals abrufen können», wünscht sich Sundhage.
Gemäss Vallotto sind die Voraussetzungen für eine weitere überzeugende Vorstellung da. «Denn wir konnten viel Selbstvertrauen aus dem Spiel gegen Australien ziehen», bestätigt die Mittelfeldkraft.
Adaptieren und ein gutes Gefühl holen
Von Bedeutung ist für die SFV-Equipe auch der Spielort Genf. Denn die Gastgeberinnen werden nächsten Sommer ihr 3. EM-Gruppenspiel im Stade de Genève bestreiten. Also heisst es gegen die Französinnen mitunter, sich an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Sundhage malt sich das Ganze wie folgt aus: «Wenn wir gut spielen, wenn wir sogar gewinnen, dann wäre der Ort in bester Erinnerung.»