- SFV-Generalsekretär Robert Breiter hofft wie YB-Sportchef Christoph Spycher auf eine Wiederaufnahme des SL- und ChL-Spielbetriebs.
- Die SFL führte zwar eine Videokonferenz durch, ein Entscheid fiel aber nicht.
- Hingegen verkündete am Donnerstag der SFV den Saison-Abbruch in sämtlichen Amateur-Ligen sowie im Frauenfussball (inkl. NLA).
- Am Tag zuvor hatte der Bundesrat die Eckdaten für die Profiklubs festgelegt: Trainiert darf ab dem 11. Mai wieder werden; die Meisterschaft könnte ab 8. Juni mit Geisterspielen fortgesetzt werden.
An seiner Medienkonferenz vom 29. April hat der Bundesrat sehnlichst erwartete Eckdaten für den Schweizer Sport – nicht zuletzt für den Fussball – geliefert. Nun sind Verband, Ligen und die Klubs daran, Lösungen für die Saison 2019/20 zu suchen.
Nägel mit Köpfen machte der Schweizerische Fussballverband (SFV) schon am Donnerstagmittag. Er erklärte sämtliche Meisterschaften im Amateurbereich inklusive dem Frauenfussball für beendet. «In erster Linie sind wir sehr traurig. In zweiter Linie schafft dieser Entscheid immerhin Klarheit», sagte SFV-Generalsekretär Robert Breiter gegenüber SRF.
Dem SFV blieb nach dem Bundesrats-Entscheid gar keine andere Möglichkeit. Denn Team-Trainings erlaubt die Landesregierung ab dem 11. Mai ausschliesslich im (Halb-)Profi-Bereich.
SFL: Videokonferenz, aber kein Entscheid
Die wichtigsten Entscheide noch vor sich hat die Swiss Football League (SFL), welche für die Super League und die Challenge League verantwortlich ist. Noch hat man sich nicht betreffend des weiteren Saisonverlaufs festgelegt. Das Komitee der SFL beriet indes am Donnerstag diese Thematik.
Das Resultat der ausführlichen Videokonferenz des neunköpfigen Gremiums ist verständlicherweise überschaubar. Zu viele Unklarheiten und Eventualitäten gibt es noch. Es gilt organisatorische, gesundheitliche und finanzielle Fragen zu klären.
Bis zu einem Entscheid dürfte es noch eine Weile dauern. Klar ist heute einzig: Wenn die Saison zu Ende gespielt wird, sind Geisterspiele die einzige Option.
Wir brauchen finanzielle Unterstützung. Nicht nur der Fussball, der Sport allgemein.
Breiter erklärte im SRF-Interview die Sicht des SFV zu den Geisterspielen: «Wir vom Verband sind freilich für den Fussball und nicht dagegen. Wir würden eine Fortführung der Meisterschaft begrüssen.»
Geisterspiele: YB dafür, FCB dagegen
Doch selbst in dieser Thematik herrscht bei den Profiklubs Uneinigkeit. Hatte sich FCB-Präsident Bernhard Burgener am Dienstag klar gegen Spiele ohne Zuschauer ausgesprochen, sieht YB-Sportchef Christoph Spycher die Sachlage ganz anders.
«Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Gegenüber den Sponsoren, den Fans und den Spielern», sagte Spycher im Interview. Geisterspiele seien nicht die Wunschlösung, aber die beste Lösung. Spycher fordert zusätzliche Hilfe vom Bund für die Klubs. «Wir brauchen finanzielle Unterstützung. Nicht nur der Fussball, der Sport allgemein.»
Wie FCZ-Präsident Ancillo Canepa den Bund finanziell miteinbeziehen möchte, lesen Sie hier.