Eigentlich sollten die Tage des iranischen Nationalteams in Österreich mit zwei Testspielen der optimalen Vorbereitung für die anstehende WM dienen, wo das «Team Melli» auch auf Erzfeind USA trifft.
Doch seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die in Teheran vor eineinhalb Wochen aufgrund falschen Tragens ihres Kopftuchs festgenommen wurde und in Polizeigewahrsam gestorben war, denkt in der Islamischen Republik niemand mehr an den Sport.
So wurde jüngst gar das Geisterspiel gegen den Senegal von Protesten vor dem Stadion in Wiens Agglomeration begleitet. Prompt beharrte die iranische Mannschaft während der Hymne auf das Tragen der Trainingsjacke – und verbarg damit das eigene Wappen. Eine mutige Geste der Solidarität angesichts der Repressionen im eigenen Land.
Breite Unterstützung
Die Demonstranten können auch auf die Unterstützung bekannter nationaler Fussballer zählen, so etwa Ali Daei, der das Regime aufforderte, «die Probleme des iranischen Volkes zu lösen, anstatt auf Unterdrückung, Gewalt und Verhaftungen zurückzugreifen».