Belgien hatte am Donnerstag entschieden, die Saison nach 29 von 30 Runden abzubrechen und den FC Brügge zum Meister zu ernennen. Tags darauf hat Uefa-Präsident Aleksander Ceferin dies gegenüber dem ZDF scharf kritisiert: «Das ist nicht der richtige Weg, Solidarität ist doch keine Einbahnstrasse.»
Und der Slowene wurde noch deutlicher: «Man kann nicht nach Hilfe fragen und dann einfach selbst entscheiden, wie es gerade passt.» Schliesslich drohte Ceferin gar: «Die Belgier und andere, die jetzt vielleicht darüber nachdenken, riskieren ihre Teilnahme am Europapokal in der nächsten Saison.»
Schreiben an Mitgliederverbände
Wie unter anderen die deutsche Sportschau berichtet, will die Uefa unbedingt verhindern, dass die nationalen Meisterschaften aufgrund der Corona-Krise vorzeitig abgebrochen werden. In einem Schreiben an die nationalen Verbände rät der europäische Fussballverband von einem Saisonabbruch ab.
Die Entscheidung, die Saisons jetzt abzubrechen, wäre verfrüht und nicht gerechtfertigt.
Gemäss der Nachrichtenagentur AP heisst es im Brief, die Uefa sei «zuversichtlich, dass Fussball in den kommenden Monaten zu den Bedingungen der Behörden wieder starten kann und jede Entscheidung, die inländischen Wettkämpfe aufzugeben, zu diesem Zeitpunkt, verfrüht und nicht gerechtfertigt ist».
Viel Spekulation, keine Gewissheit
Gemäss Robert Breiter befasst sich die Uefa derzeit Schritt für Schritt mit möglichen Szenarien. Der SFV-Generalsekretär, der am Mittwoch an der Videokonferenz der Uefa teilnahm, erzählte gegenüber SRF, dass die Wiederaufnahme der einzelnen Wettbewerbe frühestens ab Anfang Mai anvisiert werde.
Dies würde zur Folge haben, dass die Spielzeiten um einiges länger dauern würden als üblich. «Aktuell spricht man von einem spätestmöglichen Zeitpunkt für den Abschluss Ende August», so Breiter.