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Interview zum Nati-Rücktritt Sommer: «Darüber kann ich heute nur herzhaft lachen»

Bei «Gredig direkt» spricht Goalie Yann Sommer über seinen Rücktritt aus der Nati. Weitere Themen sind seine Beziehung zu Gregor Kobel und Rituale vor dem Spiel.

Nach 12 Jahren und 94 Spielen für die Nationalmannschaft hat Yann Sommer im vergangenen August dieses Kapitel abgeschlossen. Seine Nati-Karriere endete mit dem unglücklichen Viertelfinal-Out an der EM gegen England im Penaltyschiessen.

«Es war natürlich unglaublich bitter, wir haben einen grossen Traum verpasst.» Sommer äussert sich auch zu seinen Gefühlen kurz nach dem Schlusspfiff: «Ich bin zu den Fans gelaufen und habe gewusst, dass es wohl das letzte Mal sein wird, dass ich hier stehe.»

Obwohl es die Öffentlichkeit damals noch nicht wusste, er hatte den Rücktrittsentscheid für sich bereits gefällt. Der vielleicht erfolgreichste Nati-Goalie der Geschichte hat seinen Beschluss nie bereut. «Ich habe mich sogar gefreut, so zu entscheiden. Es war eine extrem lange Zeit in der Nati. Es hat sich gut angefühlt.»

Weiter spricht Sommer, der am Dienstag 36 Jahre alt geworden ist, über ...

  • ... die Gerüchte, dass seine neue Rolle in der Nati (hinter Gregor Kobel) mit dem Rücktritt zu tun hatte: «Es war zu 100 Prozent meine Entscheidung, sie hatte nichts damit zu tun. Ich wollte mehr Zeit für meine Familie haben. Mehr Energie für den Klub, aber auch für meinen Körper und meinen Kopf.»
  • ... sein Verhältnis zu Kobel: «Wir haben eine sehr professionelle Beziehung, nicht mehr. Man muss in diesem Geschäft etwas egoistisch sein, das gehört dazu. Jeder will spielen. Der Goalie-Markt ist noch schwieriger, weil es immer nur einen braucht.»
  • ... ein spezielles Ritual: «Vor den Spielen schaue ich mir häufig mein Trikot an, mit meinem Namen auf dem Rücken und dann überlege ich mir, was in meiner Karriere alles schon passiert ist, was ich alles erleben durfte. Es ist eine extrem tolle Karriere. Ich weiss aber auch, wie viel ich dafür gemacht habe, wie viel Energie ich investiert habe.»
  • ... die Umzüge mit seiner Familie: «In Gladbach lebten wir perfekt, waren wir in unserer Komfortzone. Beim Wechsel nach München und auch später nach Mailand mussten wir jedes Mal eine neue Wohnung suchen, einen neuen Kindergarten, ein neues Umfeld aufbauen. Ich wusste, dass ich meiner Familie viel zumute. Ich bin dann jeweils schon früher dahin gereist und habe versucht, vieles schon zu organisieren für die Familie.»
  • ... die Kritik in München, er sei zu klein: «Über das lache ich mittlerweile herzhaft. Auch bei Gladbach hat die Schlagzeile zu Beginn so gelautet. Das hat für mich nichts mit konstruktiver Kritik zu tun. Kritik ist wichtig, aber nicht so.»

Wieso Sommer nach seiner Karriere dem Fussball womöglich nicht mehr treu bleibt und er sich noch keine Gedanken zur Saudi League gemacht hat, erfahren Sie im ganzen Gespräch im Video oben.

SRF 1, «Gredig direkt», 19.12.24, 22:30 Uhr ; 

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