Nach der Stadion-Katastrophe auf der indonesischen Insel Java muss das südostasiatische Land nach Angaben des Staatspräsidenten Joko Widodo nicht mit Sanktionen des Weltfussballverbands Fifa rechnen. «Gott sei Dank wird der indonesische Fussball nicht sanktioniert», erklärte Widodo in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft, in der er sich auf einen Brief von Verbandspräsident Gianni Infantino berief.
Im Kanjuruhan-Stadion in Kepanjen war es am Samstag vergangener Woche nach dem Erstligaspiel zwischen Arema FC und Persebaya Surabaya zu einer Massenpanik gekommen, als Fans auf das Feld stürmten und die Polizei gewaltsam und unter massivem Tränengaseinsatz gegen sie vorging. Mehr als 130 Menschen – darunter 37 Kinder – starben, als Tausende versuchten, die Notausgänge zu erreichen. Hunderte Zuschauer wurden darüber hinaus verletzt.
U20-WM weiter in Indonesien
Die Fifa stelle gemeinsam mit der indonesischen Regierung ein Team auf, um den Fussball des Landes zu verändern, kündigte Widodo an. In der Zeit wolle der Weltfussballverband auch ein Büro in Indonesien eröffnen, um den Transformationsprozess zu begleiten. Indonesien soll weiter wie geplant Gastgeber der U20-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr sein.
Mittlerweile ist wegen der Massenpanik gegen sechs Menschen Anklage wegen krimineller Fahrlässigkeit erhoben worden. Bei den Beschuldigten handelt es sich laut Landespolizeichef Listyo Sigit Prabowo um den Chef des Unternehmens, das die 1. Liga verwaltet, zwei Funktionäre des Arema FC und drei Polizisten, die den Einsatz von Tränengas im Stadion angeordnet haben sollen.