Xherdan Shaqiri und Murat Yakin stellten sich einen Tag vor der Heim-Partie der Nati gegen den Kosovo in der EM-Quali den Fragen der Medienschar in Basel. Die Nomination Shaqiris für den Termin dürfte aus zweierlei Gründen kein Zufall gewesen sein: Einerseits, natürlich, weil der 32-Jährige mit der Nati in seiner Heimatstadt Basel auf das Land trifft, in dem er geboren wurde. «Sehr speziell» werde das, und er könne es kaum erwarten, den Platz zu betreten.
Wir sind nicht Brasilien oder Deutschland.
Andererseits strahlt Shaqiri in schwierigen Momenten jene Unbekümmertheit aus, die einigen anderen Exponenten der Nati vielleicht momentan etwas abgeht. Dabei ist es wahrscheinlich kein Nachteil, dass Shaqiri beim 1:1 gegen Israel in Felcsut nicht auf dem Platz stand und mit etwas mehr Abstand auf die harsche Kritik in den Medien reagieren konnte.
«Natürlich bekommen wir die Kritik mit. Es ist nicht das erste Mal, dass so geschrieben wird. Aber es interessiert uns nicht wirklich», sagte der Chicago-Legionär, der sich vor dem Zusammenzug in Lugano fit hielt. Es gelte, am Boden zu bleiben und die Situation richtig einzuschätzen. «Wir müssen den anderen Gegnern auch Kredit geben, es kann nicht immer perfekt laufen. Wir sind nicht Brasilien oder Deutschland.»
Ausverkauftes Haus in Basel
Auch Yakin, der in den letzten Tagen nach 4 Unentschieden in den letzten 5 Partien im Kreuzfeuer der Medienschelte stand, gab sich gelassen. Dass ihn Forderungen nach einem Trainerwechsel getroffen haben könnten, liess er nicht erkennen. «Wir sind selber enttäuscht, wenn wir Spiele gegen solche Gegner nicht gewinnen. Aber ich spüre ja die Mannschaft. Vielleicht ist das ein Erfahrungswert, den wir machen müssen.»
Gegen den Kosovo «müssen wir über die gesamte Partie unser Spiel machen. Ich habe eine starke Mannschaft, die das umsetzen möchte.» Die heisse Atmosphäre im mit 33'000 Zuschauern ausverkauften St. Jakob-Park (wohl mit einem Übergewicht an kosovarischen Fans) sieht Yakin nicht als Nachteil. «Das kann nur positiv für die Mannschaft sein, damit sie auch über 90 Minuten Gas gibt.»
Fragezeichen in der Abwehr
Fabian Schär und Nico Elvedi haben am Mittwoch aufgrund von Verletzungen gefehlt. Wie stark sie am Samstag beeinträchtigt sein werden, ist offen. So oder so muss Yakin seine Abwehr mal wieder umstellen, da Edimilson Fernandes nach seiner roten Karte dem Team nicht zur Verfügung steht.
«Es gibt flexible Möglichkeiten, wer hinten rechts zum Einsatz kommen könnte», erklärt Yakin. Möglich wäre, dass er einen Innenverteidiger auf der rechten Position aufstellt – oder auf eine Dreierabwehr setzt. Dies machte er zuletzt im Heimspiel gegen Andorra, das die Schweiz 3:0 gewann. Im Tor steht erneut Yann Sommer, nachdem sich der eigentlich für einen Einsatz vorgesehene Gregor Kobel kurzfristig verletzt abmelden musste.
Ein Sieg gegen den Kosovo würde der Schweiz zur Teilnahme an der Endrunde 2024 in Deutschland reichen. Bei einem Unentschieden wäre das Ticket sicher, falls Israel im Parallelspiel gegen Rumänien nicht gewinnt.