Wer Lugano schlagen kann, hat auch gegen YB eine Chance. Etwa so lautet dieser Tage das Credo im Seeland. Biel eliminierte die hochfavorisierten Tessiner aus der Super League Ende Februar zu Hause mit 2:0.
Am Samstag, exakt zwei Monate nach dem Coup gegen Lugano, peilt der Promotion-League-Klub an exakt gleicher Stätte die nächste Sensation an.
Die Stärke der physischen Präsenz
Einer, der gegen Lugano brilliert hatte, war Omer Dzonlagic. Der 29-jährige Flügelspieler fiebert dem Kantons-Kracher entgegen, auch wenn er gesteht: «Die Nervosität wird bei einigen Spielern gross sein – auch bei mir. Ich habe noch nie einen Cup-Halbfinal gespielt.»
Dabei gehört Dzonlagic im Vergleich zu seinen Teamkameraden zu den Routiniers. Er konnte in seiner Laufbahn Erfahrungen in der Super League (11 Einsätze) und Challenge League (146 Einsätze) sammeln. Und er weiss, wie man YB Paroli bieten will: «Mit unserer physischen Präsenz. Das ist unsere grosse Stärke.»
«Wir haben bewiesen, dass wir es können»
Darüber, wer haushoher Favorit ist, macht sich Dzonlagic keine Illusionen: «Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir hoffen, dass wir lange entgegenhalten können. Je länger wir kein Tor kassieren, desto grösser wird unser Glaube.»
Die Geschichte spricht gegen Biel – noch nie in der mittlerweile 100-jährigen Geschichte des Schweizer Cups hat ein Drittligist das Endspiel erreicht. Diesem Fakt will Dzonlagic nicht zu viel Gewichtung beimessen: «Wir haben bewiesen, dass wir es können, als wir Lugano ausgeschaltet haben. Wenn wir ein perfektes Spiel machen, dürfen wir träumen.»
Mveng gegen seinen Ex-Klub
Auch Freddy Mveng, der mit seinen 32 Jahren und 92 Super-League-Einsätzen gar noch etwas mehr Routine vorweisen kann, zieht das Spiel gegen Lugano als Motivation heran: «Niemand hat uns auf diesem Niveau erwartet. Jetzt sind wir hier, nachdem wir Xamax und Lugano besiegt haben. Das ist kein Zufall. »
Für Mveng wird es ein spezielles Spiel, zumal er einst selbst für «Gelbschwarz» auflief. «Ein Halbfinal hier in Biel gegen YB – das ist etwas, das ich in meiner Karriere nie für möglich gehalten hätte.»