- Servette fährt am 6. Spieltag der Super League in Winterthur einen 1:0-Auswärtssieg ein.
- Ein verwandelter Handspenalty von Enzo Crivelli sorgt dafür, dass die Genfer in der Liga auf die Siegerstrasse zurückkehren.
- Bemühte Winterthurer bleiben in der Super League zum 4. Mal in Folge und seit rund 400 (!) Minuten ohne eigenes Tor.
Die Ausgangslage von Servette präsentierte sich vor dem Spiel auf der Schützenwiese spannend: 3 Tage nach dem glorreichen 2:1-Heimsieg gegen das übermächtige Chelsea – der trotzdem das Out in der Conference-League-Quali bedeutet hatte – mussten die Genfer in der Liga eine Reaktion auf das desolate 0:6 gegen Basel liefern. Und das taten sie. Gegen Winterthur resultierte ein 1:0-Sieg, der durchaus höher hätte ausfallen können.
In den Schlussminuten hatte Servette aber kurz um die 3 Punkte bangen müssen. Die Winterthurer zündeten ein Schlussfeuerwerk – und in der 85. Minute hätte es beinahe eingeschlagen: Doch Servette-Goalie Jérémy Frick brachte vor dem einschussbereiten Christian Gomis seine Hände noch entscheidend an den Ball. Es ist wie ein Fluch: «Winti» ist seit nun 4 Liga-Spielen und knapp 400 Minuten ohne eigenen Treffer.
Unglücksrabe Diaby
Die matchentscheidende Szene mit Souleymane Diaby in der Hauptrolle hatte sich in der 19. Minute ereignet. Der Winterthur-Verteidiger flog erst an einer Flanke von Julian von Moos vorbei, dann blockte er einen Abschluss von Timothé Cognat klar mit dem weit ausgefahrenen Arm ab. Schiedsrichter Fedayi San zeigte sofort und zu Recht auf den Punkt. Den Penalty verwandelte Enzo Crivelli – Siegtorschütze gegen Chelsea – souverän zum 1:0 (21.).
Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt absolut in Ordnung. Das Team von Coach Thomas Häberli zeigte sich nach dem Triumph über Chelsea beflügelt und dominierte die Anfangsphase nach Belieben. Winterthur auf der anderen Seite hatte nicht den Hauch einer Chance und wirkte in der Abwehr teils überfordert.
Verpasste Vorentscheidung
Das 2. Servette-Tor fiel jedoch nicht und so fanden die Eulachstädter mit Fortdauer des Spiels zunehmend besser ins Spiel. Trotzdem blieben sie in der Vorwärtsbewegung glücklos. Einen vielversprechenden Konter setzte Spielmacher und Antreiber Matteo Di Giusto mit einem verzogenen Schlenzer in den Sand (36.).
Nach der Pause waren die Gäste dann wieder gewillter, das Spiel zu entscheiden. Abwehrchef Steve Rouiller schnupperte mit einem Kopfball an den Pfosten nach einer Cognat-Ecke am 2:0 (60.). Und auch der eingewechselte Dereck Kutesa verpasste die Vorentscheidung, indem er gleich zweimal an FCW-Hüter Stefanos Kapino – er ersetzte den verletzten Stamm-Goalie Markus Kuster – scheiterte (63./73.).
Weil aber Winterthur in der Folge ebenfalls keinen Treffer – den ersten seit Di Giustos 2:2 gegen den FCZ am 28. Juli – zustande brachte, blieb es bis zum Schlusspfiff beim 1:0 für Servette.
So geht es weiter
Nach der rund zweiwöchigen Länderspielpause geht es erstmal mit dem Schweizer Cup weiter. Winterthur (am 14. September gegen Wil) und Servette (am 15. September gegen Schaffhausen) müssen jeweils bei Challenge-League-Klubs antreten.