- Die Berner Young Boys küren sich am 37. Spieltag der Super League offiziell zum Schweizer Meister.
- Zu Gast beim drittplatzierten Servette fährt YB dank Torschütze Mohamed Camara einen 1:0-Sieg ein.
- In der 1. Halbzeit bekunden die Berner zweimal Alu-Pech, während Servette irregulär trifft.
Es hatte sich schon länger und spätestens nach dem letzten Spieltag sehr stark angedeutet, nun ist es offiziell: Die Young Boys sichern sich zum 17. Mal den Schweizer Meisterpokal. Während YBs erster Verfolger Lugano beim FC Zürich 1:2 tauchte, gewannen die Berner auswärts in Genf mit 1:0.
Camara mit dem goldenen Treffer
Verteidiger Mohamed Camara war es gewesen, der in der 73. Minute das entscheidende Tor per Kopf erzielte. Nach einem Eckball des Polen Lukasz Lakomy stieg der über 1,90 m grosse Hüne am langen Pfosten höher als der viel kleiner gewachsene Keigo Tsunemoto und nickte ein.
Es war das einsame Highlight in einer sehr beschaulichen 2. Halbzeit vor etwas mehr als 13'000 Zuschauern. Von beiden Mannschaften kam nach vorne nur sehr wenig und gerade Servette vermochte auf den Rückschlag in den letzten 20 Minuten nicht mehr zu reagieren. Der gegen Ende des Spiels einsetzende Starkregen trug sein Übriges zu einer spielerisch wenig spektakulären Schlussphase bei.
YB im Pfosten-Pech und Abseits-Glück
Der Auswärtssieg für die Mannschaft von Trainer Joël Magnin geht insofern in Ordnung, als dass sie im 1. Durchgang gleich zweimal Aluminium-Pech bekundet hatte. Nach gerade mal 74 Sekunden grätschte Servette-Verteidiger Steve Rouiller eine Hereingabe von Joel Mvuka beinahe ins eigene Gehäuse – der rechte Pfosten rettete.
In der 38. Minute traf dann ausgerechnet der gebürtige Genfer Kastriot Imeri beinahe zur Führung. Doch der Mittelfeldspieler setzte seinen sehenswerten Freistoss aus rund 20 Metern nur an den linken Aussenpfosten.
Zwischenzeitlich hätte es fast 1:0 für das Team von Coach René Weiler gestanden. In der 22. Minute fischte der ebenfalls in Genf geborene YB-Goalie Anthony Racioppi, der den Vorzug gegenüber David von Ballmoos erhalten hatte, den Ball bereits aus dem Netz. Aber der vermeintliche Führungstreffer von Bendeguz Bolla zählte aufgrund einer klaren Abseitsposition von Vorbereiter Miroslav Stevanovic zu Recht nicht.
Prominente Tribünengäste
Aufgrund der Lugano-Niederlage und der sowieso sehr komfortablen Ausgangslage vor den letzten beiden Spielen – YB hat das deutlich bessere Torverhältnis als Lugano – hätte es einen Berner Sieg gegen Servette für die Meisterparty gar nicht mehr gebraucht.
Durch das 1:0 konnte YB aber immerhin erstmals seit dem 3. September wieder einen Sieg gegen die «Grenats» feiern. Und dies vor den Augen von Nationalspieler Kevin Mbabu, dem ehemaligen Genfer und zweimaligen Meister mit YB, und Tennis-Star Novak Djokovic, der diese Woche beim ATP in Genf aufschlagen wird.
So geht es weiter
YB schliesst die Meistersaison am kommenden Samstag im heimischen Wankdorf gegen Winterthur ab. Für Servette steht zum Saisonabschluss noch eine Reise ins Tessin zum zweitplatzierten FC Lugano an.