- Luzern erkämpft sich in der 20. Runde der Super League in Unterzahl zuhause einen 2:1-Sieg über Lausanne-Sport.
- Lausanne verpasst es nach dem Platzverweis Nicky Belokos in der 7. Minute mehrfach, die Partie zu entscheiden.
- Severin Ottiger avanciert in der 89. Minute zum Siegtorschützen.
- In den anderen Spielen vom Sonntag kommt Lugano zu einem 4:1-Auswärtserfolg in St. Gallen, GC gewinnt das 284. Zürcher Derby gegen den FCZ in letzter Sekunde.
In der 2. Halbzeit kam es wie so oft im Fussball, wenn man wiederholt hochkarätige Chancen liegen lässt. Lausanne verpasste das 2:0 mehrfach und musste dann zuschauen, wie es im eigenen Tor einschlug. Pius Dorn luchste Samuel Kalu in der 62. Minute vor dem Lausanner Strafraum den Ball ab und fackelte anschliessend nicht lange. Er traf mit einem platzierten Flachschuss zum 1:1. Kurz zuvor hatte bereits Teddy Okou den Ausgleich auf dem Fuss gehabt.
Der Ausgleichstreffer gab dem Heimteam viel Aufschwung. Plötzlich war die Mannschaft von Mario Frick den Gästen mindestens ebenbürtig, ja Luzern drückte in Unterzahl gar auf den Führungstreffer. Lange sah es allerdings danach aus, als ob es beim Remis bleiben würde. Bis Jakub Kadak in der 89. Minute am Mittelkreis den Ball gewann und den Gang in die Offensive einlegte. Mit einem Steilpass ebnete er – unter gütiger Mithilfe von Chris Kablan, der über den Ball kickte – Severin Ottiger den Weg in den Strafraum. Der Rechtsverteidiger gab sich vor Karlo Letica keine Blösse.
Vor der Luzerner Fankurve brachen alle Dämme. Nicht nur das ganze Team, auch der Staff mitsamt Trainer Frick sprintete euphorisch zu Ottiger, der zusammen mit dem Anhang den Siegtreffer bejubelte. In den Schlussminuten konnten die Gäste nämlich nicht mehr reagieren. Während die Waadtländer nun seit 5 Partien auf einen Vollerfolg warten, findet Luzern nach 4 Partien ohne Dreier zum Siegen zurück.
Luzern ab 7. Minute in Unterzahl
Die Mission «Aus der Mini-Krise finden» hatte für Luzern jedoch denkbar schlecht begonnen. In der 7. Minute brachte Nicky Beloko Lausanne-Mittelfeldspieler Antoine Bernede kurz vor dem FCL-Strafraum zu Fall. Gab Schiedsrichter Johannes von Mandach zunächst Gelb, sah er nach VAR-Konsultation, dass Beloko dem Lausanner von hinten auf den Knöchel stand. Dies verleitete ihn dazu, seine Entscheidung zu ändern und den Luzerner mit Direkt-Rot des Platzes zu verweisen.
In Überzahl spielend zeigten die Gäste eine dominante 1. Halbzeit. Die Bemühungen trugen in der 20. Minute Früchte. Nach einem ungeschickten Einsteigen von Ardon Jashari gegen Rares Ilie im Strafraum bekam Lausanne einen Elfmeter zugesprochen. Diesen verwertete Kaly Sène in die linke Ecke zum 1:0.
Wer sie vorne nicht macht, ...
In ähnlichem Stil ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Lausanne drückte, brachte das ersehnte zweite Tor aber nicht zustande. In der 56. Minute waren sie nur Zentimeter vom 2:0 entfernt. Kaly Sène wurde mit einem Steilpass in die Tiefe geschickt und legte vor Loretz quer zum mitgelaufenen Ilie, der ins Tor traf. Zum Zeitpunkt des Passes stand Sène jedoch knapp im Abseits. So witterte Luzern weiter eine Chance, die es in der Schlussphase eindrücklich nutzen sollte.
So geht's weiter
In der Super League steht eine englische Woche bevor. Lausanne gastiert am Mittwochabend beim FCZ, Luzern reist tags darauf auf die Pontaise zu Schlusslicht Stade-Lausanne-Ouchy. Beide Partien werden um 20:30 Uhr angepfiffen.